Ehemaliger Bewohner zu Besuch im Bierwächterhaus

5.9.2016, 12:00 Uhr
Ehemaliger Bewohner zu Besuch im Bierwächterhaus

© Foto: Anton Karg

Bis 1979 war nach Auskunft von Dieter Atzler, Chef der Brauerei Bender-Atzler, das Bierwächterhaus mit Unterbrechungen bewohnt.

Der in Berlin lebende Helmut Namenek hatte von seinem Halbbruder Manfred Kunz, der nach Aufenthalten in Berlin und München seine Bleibe in Mühlhausen gefunden hat, erfahren, dass sein Geburtshaus renoviert wird.

Daraufhin reiste er nach Mühlhausen. Er wollte sich in dem Gebäude umsehen, in dem er seine Kindheit mit seiner Mutter Johanna und den Großeltern verbracht hat.

Die Familie war 1942 aus der Ukraine zunächst nach Berlin geflohen, hatte dort die Kämpfe und nächtlichen Bombardierungen miterleben müssen und war nach dem Krieg nach Mühlhausen gelangt.

Nur kleine Zimmer

Hier im Bierwächterhaus mit kleinen und wenigen Zimmern – im Parterre gibt es nur ein Schlafzimmer, Bad und eine Wohnküche – lebte die Familie bis zum Jahr 1955, ehe sie sich in Mühlhausen, Bahnhofsstraße, ein Haus bauen konnte.

"Dat Haus", sagte Helmut im Berliner Dialekt, sei von den Nachmietern umgestaltet worden. So gab es Veränderungen bei den zum Teil schrillen und bunten Fließen an den Wänden im Bad, eine primitive Holzdecke ist eingezogen worden; und ein kleiner Tresen findet sich vor, der offenbar als Bar genutzt wurde.

Das Gebäude soll innen und außen möglichst so restauriert werden, dass die historischen Bauteile, wie zum Beispiel der Kalkputz an den Außenwänden, möglichst erhalten bleiben.

 

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