Ein Fluss ohne Beton

13.12.2007, 00:00 Uhr
Ein Fluss ohne Beton

© Daniela Ramsauer

Ein Eisvogel soll sich bereits am Flüsschen umgeschaut haben, sagt Roland Wöppel von der Planungsgemeinschaft Kunstmann und Hegemann, der die Baumaßnahme geleitet hat. Seltene Tiere anziehen - das ist ein Ziel, das mit der Renaturierung der Schwarzach erreicht werden soll. Außerdem soll die Landschaft rund um den Fluss als Naherholungsraum für Anwohner attraktiv werden. Daran hat Wöppels Firma seit Anfang Oktober gearbeitet - gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband, dem Markt Pyrbaum und dem Wasserwirtschaftsamt Regensburg.

Die Umgestaltung kostet um die 150 000 Euro, davon steuert der Staat 90 000 Euro an Fördermitteln bei, den Rest trägt die Gemeinde Pyrbaum.

Das bisherige Ergebnis der Maßnahme: Die Steine, die vor mehreren Jahrzehnten in die Schwarzach eingefügt wurden und sie in ein enges Korsett zwangen, wurden entfernt - der Fluss hat wieder Platz, sich frei zu bewegen.

Dafür wurden aus dem Flussabschnitt rund 12 000 Kubikmeter Erde entfernt, meint Werner Thumann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Neumarkt. Dadurch könnten in Zukunft auch Hochwasserwellen besser abfließen.

Die Erdmasse, die der Schwarzach entnommen wurde, landet nicht im Müll. Im Gegenteil: die Kinder aus der Umgebung werden beim nächsten Schneefall ihre Freude daran haben, verkündet Guido Belzl, Bürgermeister von Pyrbaum. «Wir haben damit, außerhalb des Überschwemmungsgebietes, einen Schlittenhügel aufgeschüttet.»

Dass die rodelnden Kinder demnächst von Bauarbeiten am Fuß gestört werden, ist unwahrscheinlich: Bei der strenger Witterung werden an der Schwarzach keine weiteren Arbeiten durchgeführt. Frühestens im Frühjahr 2008 wird der Betrieb in Seligenporten wieder aufgenommen.

Dann wird die Uferlandschaft in Zusammenarbeit mit dem Gartenbauverein Seligenporten bepflanzt. Außerdem soll eine Sitzgelegenheit für Spaziergänger gebaut werden.