Einstige Größe der Burganlage wird sichtbar

20.10.2010, 22:59 Uhr
Einstige Größe der Burganlage wird sichtbar

© nas

Den historischen Marktflecken Lupburg überragt eine mächtige Burganlage, die im 12. Jahrhundert zu den größten in der südlichen Oberpfalz gehörte. Seit 2007 wird die Burg, die sich im Besitz des Landkreises Neumarkt befindet, aufwändig saniert und in weiten Teilen wieder aufgebaut. Heuer wurde damit begonnen, den Westtrakt der Anlage zu rekonstruieren und wieder so aufzubauen, wie er noch um 1940 gestanden hat.

Beim Richtfest, sagte Landrat Albert Löhner (CSU): „Die Baumaßnahmen an der Burg nehmen sichtbare Form an und es ist wunderbar, was hier schon entstanden ist.“ Der Landrat bedankte sich bei allen, die an der Sanierung der Burg beteiligt sind. Zum Beispiel bei der Marktgemeinde für die Mitfinanzierung sowie beim Landesamt für Denkmalpflege für die Bereitstellung von Fördermitteln und die Kompromissbereitschaft bei den Sanierungsarbeiten.

Der besondere Dank des Landkreischefs galt aber den fleißigen Helfern aus den Lupburger Vereinen, speziell des Burgvereins, die bisher bereits rund 3300 ehrenamtliche Stunden in den Aufbau der Burg investiert haben. „Ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass mit dem Aufbau des Lupburger Wahrzeichens überhaupt begonnen wurde“, lobte Löhner.

Bürgermeister Alfred Meier (UPW) erinnerte daran, dass die Lupburger schon vor mehr als 20 Jahren, im Rahmen der Bürgerwerkstatt zum Einstieg in die Dorferneuerung, den Wunsch nach dem Wiederaufbau der Burg niedergeschrieben haben. Damals habe niemand daran geglaubt, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen würde, sagte der Bürgermeister und erklärte weiter: „Mit jedem Stein, der hier aufgesetzt wird, wachsen der Stolz und die Verbundenheit der Lupburger auf ihre beziehungsweise mit ihrer Burg.“

Im Beisein vieler Gäste, darunter unter anderem die Mitglieder des Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Umweltausschusses des Landkreises Neumarkt und die Vertreter des Burgvereins, sprach Zimmerer Benedikt Stauber von der Firma Holzbau Engl aus See den Richtspruch.

Im neu gestalteten Burgsaal hatte zuvor Architekt Alois Iberl über den Baufortschritt und die Kostenentwicklung bei der Instandsetzung und beim Wiederaufbau informiert. Der hat 2007 mit der Sanierung der Dachkonstruktion sowie der Sanierung der Außenwände und der Mauerkrone im Südtrakt und im Bereich des Torbaus begonnen und wird 2012 mit der Instandsetzung der Fassade des Nordtraktes und der Gestaltung der Außenanlagen abgeschlossen.

Die Kostenschätzung aus dem Jahr 2005 sieht für die Sanierung der Burg 1,285 Millionen Euro vor. Laut Architekt Iberl seien bisher Kosten von rund 633000 Euro aufgelaufen und es würden noch Ausgaben in Höhe von 812000 Euro erwartet. Somit errechneten sich Mehrkosten in Höhe von etwa 160000 Euro, die unter anderem der Bausubstanz, der Verschlämmung der Fassade, den notwendigen archäologischen Arbeiten, dem Einbau von Eichefenstern und einer Holzpelletsheizung sowie Preissteigerungen geschuldet seien. Dazu Landrat Löhner: „Die Kostensteigerungen bewegen sich im üblichen Rahmen bei so historischen Gebäuden.“ Das Gremium sah das auch so.