"Es ist ein Naturbad und soll eines bleiben"

26.4.2018, 10:08 Uhr

© Foto: Wolfgang Fellner

Das Naturbad in Postbauer-Heng ist der Hingucker: Auf einem weitläufigen Areal situiert, von keinem Zaun umgrenzt, lockt es die Gäste nicht nur aus der Marktgemeinde zum erfrischenden Sprung ins kühle Nass oder, um sich auf der großen Liegewiese in die Sonne zu legen.

Entstanden ist die Anlage im Jahr 1990 auf dem rund zehn Hektar großen Areal im Herzen der Gemeinde, auf dem auch die Sportanlage der Schule liegt. Es gab Leadermittel der EU, da das Konzept eines offenen, für alle frei zugänglichen Bades überzeugte. Das nierenförmige Becken war das Zentrum der Anlage.

Beton wich Folie

15 Jahre später kam es zum Umbau: Der Gemeinderat hatte sich entschieden, aus dem Bad ein Naturbad zu machen. Das Betonbecken verschwand, Arbeiter verlegten eine dicke Teichfolie. Das war auch das Aus für die Chemie, für Chlor und andere Mittel zur Wasseraufbereitung.

Zwei Reinigungsbecken entstanden oberhalb des Bades Richtung Schauerholz, in die seither das Badewasser gepumpt wird. Es fließt durch die Becken, durch Schilf- und Reinigungszonen, und plätschert in einem kleinen Bachlauf zurück in den Badeteich.

Allerdings, sagt Bürgermeister Horst Kratzer: "Die Reinigung funktioniert nicht so wie versprochen." Heißt, dass Gemeinde-Arbeiter jeden Tag die Reinigungsbecken reinigen müssen, dass zu viele Schweb- und Trübstoffe im Wasser sind. Eine Folge: Die Gemeinde-Arbeiter müssen regelmäßig auch die Teichfolie putzen und von Algen befreien.

Die Frage nun: Wo ist der Fehler passiert, bei der Planung oder der Ausführung, der dazu führt, dass das Bad derzeit nur durch hohen personellen Mehreinsatz betrieben werden kann? Der Mehraufwand soll durch die Sanierung der Anlage wieder auf Normalmaß zurückgefahren werden.

Und: Wer kommt für die Sanierung auf? Das Gerichtsverfahren, mit dem diese Frage geklärt werden soll, ruht im Moment, sagt Bürgermeister Horst Kratzer am Tag nach der nicht-öffentlichen Sitzung. Es sei auch offen, wie und wann es weitergehe.

Zwei Experten stellten den Räten während der Sitzung mögliche künftige Schritte vor, erklärten eine mögliche Konzeption und eine mögliche Zeitschiene, wie alles umgesetzt werden könnte. Wie es aber weitergeht, blieb vorerst offen.

Baugebiet entsteht

Denn klar ist auch, sagte Kratzer: "Es ist ein Naturbad und soll ein Naturbad bleiben." Zumal es Anlagen ähnlicher Größe gibt, die ohne Probleme laufen. Ohne, dass die Gemeinde täglich nachhelfen muss. Auf eines legt der Bürgermeister auch großen Wert: Die Wasserqualität stimmt, eben weil die Bauhof-Arbeiter täglich nacharbeiten.

Zügig voran geht es mit dem Baugebiet Köstlbach Ost. Im öffentlichen Teil der Sondersitzung hat der Marktgemeinderat die Aufträge für Kanal- und Straßenbau in dem kleinen Baugebiet zwischen Köstlbach und Heng vergeben.

Er habe die zwei Maßnahmen getrennt ausgeschrieben in der Hoffnung, dass sich ein Anbieter finde, der beide zusammenlege und sie gemeinsam günstiger anbiete, um den Zuschlag zu erhalten, sagte Bauamtsleiter Wolfgang Götz.

Das Gegenteil war der Fall: Weil der Motor der Baukonjunktur nach wie vor brummt, gab es sogar einen Kostenaufschlag von zehn Prozent gegenüber den im Haushalt eingestellten Mitteln. Den Rohrleitungs- und Kanalbau wird die Firma Strabag ausführen, den Straßenausbau die Firma Mickan. Mit 770 000 Euro liege man damit jene zehn Prozent über der Kalkulation.

Keine Kommentare