Experten sichten Fundstücke

9.4.2009, 00:00 Uhr
Experten sichten Fundstücke

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Laut Gabriele Raßhofer war der Raum Parsberg noch vor gut 100 Jahren ein wichtiges Zentrum der archäologischen Forschung. Grund dafür waren die hier zahlreich erhaltenen Grabhügel der Bronze- und Eisenzeit. Die vorgeschichtlichen Grabhügel des Oberpfälzer Jura stehen heute, so die Expertin, unter gesetzlichem Schutz. Ausgrabungen werden nur dann vorgenommen, wenn sie durch Baumaßnahmen gefährdet sind - und weil die meisten Gräber heute im Schutz des Waldes liegen, kommt dies nur noch äußerst selten vor.

Die archäologische Erforschung des Oberpfälzer Jura ist damit aber keineswegs zum Erliegen gekommen. Seit rund 40 Jahren führt der heutige Leiter des Burgmuseums Parsberg, Ernst Olav, im Stadtgebiet von Parsberg und darüber hinaus Feldbegehungen durch und sammelt archäologische Funde auf, die der Pflug aus dem Untergrund gelöst und an die Oberfläche befördert hat. Tausende Male hat er sich nach Keramikscherben und Feuersteingeräten, Armreifen und urnenfeldzeitlichen Schwertern gebückt, das Fundgut gereinigt und nach Fundstellen sortiert. Über die Jahrzehnte ist so eine beachtliche Sammlung an Fundmaterial angewachsen, die Ernst Olav jetzt dem Burgmuseum Parsberg für den Aufbau einer archäologischen Abteilung zur Verfügung stellt.

Sie enthält nicht nur archäologische «Preziosen», zum Beispiel mehrere der im Jura sehr seltenen Steinbeile aus der Jungsteinzeit, sondern ermöglicht gerade anhand der unspektakulären Lesefunde einen hervorragenden Einblick über die frühe Besiedlungsgeschichte der Region Parsberg. Aus diesem Grund wird die Sammlung von Archäologen des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege in den nächsten Monaten gesichtet und wissenschaftlich bewertet. Bürgermeister Josef Bauer freute sich, dass die frühgeschichtlichen Fundstücke dem Museum erhalten bleiben.