Farbenfrohe Frauentoilette

25.3.2010, 00:00 Uhr
Farbenfrohe Frauentoilette

© Stich

Die Zusammenarbeit von Schule und außerschulischer Jugendbildung trägt nun künstlerische Früchte. Ein buntes und mit viel Liebe zum Detail gearbeitetes Wandmosaik erhellt zukünftig die einst eher schlichten und farblosen Räumlichkeiten der Frauentoilette im »G6».

Voller Stolz präsentierten am vergangenen Dienstagabend die neun jungen Künstlerinnen Jessica Köhler, Agnes Bögl, Jasmin Prantl, Yvonne Sedat, Lisa Ehrler, Martina Lauermann, Sophia Tacke, Sandra Hornof und Tanja Krämer ihr farbenfrohes Mosaik. In vorwiegend warmen Braun-, Grün- und Rottönen zieht sich das Kunstwerk durch beide Räumlichkeiten der Frauentoilette im »G6», immer wieder durch Spiegelelemente und neckische Details überraschend. Wie viel Arbeit und Herzblut im Projekt der Schülerinnen steckt, betonte Schulleiterin Maria Kinzinger: »Viel Tatkraft und kostbare Freizeit haben die Künstlerinnen investiert, um aus Scherben und kaputtem Porzellan etwas komplett Neues zu schaffen. Mit außerordentlichem Ideenreichtum und Gestaltungswillen ist zwischen September 2009 und Februar 2010 ein großartiges Mosaik entstanden.» Sie sei sich sicher, dass auch die zahlreichen Wände im Schulhaus zukünftig vom Erfahrungsschatz der Schülerinnen profitieren würden.

Ernster Hintergrund

Das thematisch mit dem G6 verbundene Toilettenmosaik ist streng genommen als Probelauf zu verstehen, wie Pädagoge Albert Papendieck zur Enthüllung der kreativen Arbeit erklärte: »In naher Zukunft wird an der Mädchenrealschule ebenfalls ein Mosaik-Projekt anlaufen.

Der Hintergedanke ist in diesem Fall eine Auseinandersetzung und Aufarbeitung der Vergangenheit.

Noch vor wenigen Jahrzehnten dienten die Räumlichkeiten der MRS als Heim der Hitlerjugend. Das Mosaik soll sich damit beschäftigen.» Jugendarbeiter Andreas Meyer lobte im Rahmen der Kunstwerkenthüllung vor allem die Kooperationsbereitschaft der Neumarkter Mädchenrealschule und hofft auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit.

»Sinnvolle Vernetzung, gemeinsames Lernen und ein künstlerisches Arbeiten in der Gemeinschaft sind die Stärken der Jugendarbeit im G6. Das Mosaik-Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Schule und außerschulische Einrichtungen zusammenarbeiten und sich sinnvoll ergänzen können», stellte Meyer fest.