Kampagne "Helfen ist Trumpf"

Feuerwehr-Woche startet mit Rettungseinsatz am Neumarkter Rathaus

10.9.2021, 17:09 Uhr
Die Velburger Feuerwehr demonstrierte am Rathaus die Fähigkeiten ihrer neuen Drehleiter.

© Fritz-Wolfgang Etzold, NNZ Die Velburger Feuerwehr demonstrierte am Rathaus die Fähigkeiten ihrer neuen Drehleiter.

"Dass keiner kommt, wenn's brennt, gibt es bei uns nicht." Deshalb seien er und mit ihm das gesamte Bayernland auch so "unbändig" stolz auf die über 300.000 Feuerwehrmänner und -frauen im Freistaat, versicherte Joachim Herrmann vor der Pforte des Neumarkter Rathauses.

Dann eröffnete der Innenminister die Feuerwehr-Aktionswoche 2021. Mit dieser Kampagne wollen die bayerischen Wehren ihre Arbeit "nach außen tragen", wie es Kreisbrandrat Jürgen Kohl formulierte. Und auch um weiteren Nachwuchs werben, damit auch noch in 20 Jahren jemand kommt, wenn's brennt.

Eine Aktionswoche kann natürlich nicht ohne "Action" beginnen. Plötzlich quoll zarter Rauch aus einem offenen Fenster im dritten Stock des Rathauses. Das Startsignal für die Drehleiter Magirus M 32 L-AT auf einem Iveco-Fahrgestell mit 320 PS und Allison-Automatikgetriebe. Erst im November an die FFW Velburg übergeben, ist der Wagen das neueste Pferd im Stall des Feuerwehr-Kreisverbands.

Die Spitze der bis zu 30 Meter langen Leiter kann nach unten abgeknickt werden, der Radstand ist kürzer als üblich, so kann das Fahrzeug auch in engen Gassen und dicht bebauten Wohngebieten gute Dienste leisten. In Neumarkt "retteten" ein Velburger Kameraden zwei junge Kollegen aus dem Rathaus. Sie brachten ihn sicher aufs Pflaster zwischen den drei Abrollcontainern Gefahrgut, Sonderlöschmittel und Einsatzleitung, in die neugierige Passanten ausnahmsweise hineinspitzen durften.

Innenminister Joachim Herrmann eröffnete die Aktionswoche.

Innenminister Joachim Herrmann eröffnete die Aktionswoche. © Fritz-Wolfgang Etzold, NNZ

Die jüngsten Unwetter- und Katastropheneinsätze rief Johann Eitzenberger ins Gedächtnis: in Bayern, Deutschland und international. "Sie haben das Feuerwehrwesen in den vergangenen Wochen in den Fokus gerückt", sagte der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbands.

"Blaulicht-Familie" steht eng zusammen

Der Staat und die Gesellschaft hätten mit der Feuerwehr "einen Trumpf im Ärmel, der sticht", umschrieb Eitzenberger den Kern der nun angelaufenen Kampagne "Helfen ist Trumpf". Er beschwor die "Blaulicht-Familie", sie stehe zusammen, um Sachschäden und persönliches Leid zu minimieren. Doch bekäme auch sie immer häufiger zu spüren, "mit welcher Gewalt die Natur einwirkt und wie klein und hilflos der Mensch dagegen ist".

Innenminister Herrmann schickte schließlich noch per Startklappe den 1. Bayerischen AOK-Feuerwehr-Lauf auf den Weg. Dieser findet allerdings nur als digitale Laufveranstaltung statt; symbolisch drehte eine Gruppe junger Wehrler eine schnelle Runde durch die Altstadt. Rechtzeitig zur finalen Bayernhymne trafen sie wieder vorm Rathaus ein.

Ziel des Laufs sei es, so Stephan Abele, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern, innerhalb von vier Wochen möglichst viele Kilometer zu erlaufen. Es gibt dabei etwas für Feuerwehren zugewinnen und zusätzlich auch eine Baumpaten-Aktion.

Weitere Infos zur Kampagne unter www.helfenisttrumpf.de. Anmeldung zum AOK-Feuerwer-Lauf unter www.feuer-dich-an.de

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