Flotte Party in Siegenhofen

15.5.2019, 11:06 Uhr
Flotte Party in Siegenhofen

© Foto: Werner Sturm

Der Kirchenpatron Pankratius wurde der Überlieferung nach um das Jahr 289 in Phrygien in der heutigen Türkei geboren und starb als 14-Jähriger als Märtyrer in Rom. Er zählt zu den Eisheiligen.

Mit einem feierlichen Gottesdienst am Sonntag um neun Uhr, zelebriert von Pater Paul Raj Thaveethu, wurde das Kirchen-Patrozinium begangen. Schon am frühen Samstagmorgen war die Jugend des Dorfes unterwegs hinaus in den Forst um eine stattliche Fichte zu holen, denn was wäre eine zünftige Kirchweih ohne Kirchweihbaum. Ein solcher galt bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch als Rechtssymbol und Garant für einen friedvollen Ablauf des Kirchenfestes.

Zur Eröffnung wurde daher oft das Friedensgebot, der sogenannte Kirchweihschutz, verlesen. Die Bürger wurden zu Frieden und Einigkeit verpflichtet – unter Androhung schärfster Strafen bei Missachtung. Diese polizeirechtliche Bedeutung des Kirchweihbaums ist heute nicht mehr relevant. Gleichgeblieben ist, dass für das Aufstellen zumeist die männliche Dorfjugend verantwortlich ist. So haben die Burschen das Festsymbol vor die Kirche transportiert und blitzblank geschält.

Ober-Kirwapaar ausgetanzt

Junge Frauen hatten Kränze gebunden. Damit wurde der Kirchweihbaum verziert, bevor er ausschließlich mit Manneskraft und unter zur Zuhilfenahme von Hebestangen, sogenannten Goaßen, in luftige Höhen gehievt wurde.

Es ist der 40. Kirchweihbaum, der sich seit letztem Wochenende über die Dächer von Siegenhofen hinaus erhebt. Und er ist auch fast 40 Meter hoch. Am Abend stieg im Heim des Gartenbauvereins eine flotte Party. Der Kirchweihsonntag stand ganz im Zeichen des schönen Brauchs des Baumaustanzens. Zum 15. Mal machten dass die Siegenhofener bereits in ununterbrochener Reihenfolge.

Schon lange bevor es los ging, übten 13 Tanzpaare, ausschließlich junge Männer und Frauen aus dem Dorf, zu den Klängen von fünf Wirtshaus-Musikanten fleißig im alten Schulstadel. Pünktlich um 19 Uhr, der Platz vor der Dorfkirche war dicht gesäumt mit Zuschauern, drehten sich die Paare um den Kirwabaum.

Boarische, Sternpolka, Zwiefache Schuhplattler und Walzer erklangen. Gstanzl wurden gesungen und schließlich mit Christina Kirsch und Dominik Frank das neue Oberkirwapaar gekürt. Danach wurde bis zu später Stunde Kirchweih gefeiert. Am Montagabend wurden der Baum und Sachpreise verlost.

Keine Kommentare