Forchheim wird wachsen

7.8.2020, 09:35 Uhr
Forchheim wird wachsen

© Foto: Anne Schöll

In der Novembersitzung letzten Jahres habe man, nachdem die Bürger vorher in einer Bürgerversammlung informiert worden waren, den Aufstellungsbeschluss für das neue Baugebiet "Am Kirchenweg" gefasst.

Dorr hatte Bernhard Bartsch, beauftragter Stadtplaner, der bereits einen Vorentwurf erstellt hat, in die Sitzung zwecks Vorstellung des aktuellen Planes, für den das Bauleitverfahren auf den Weg gebracht werden soll, eingeladen. Bartsch erklärte dazu, dass im Vorentwurf von den Bürgern die Straßenführung kritisiert worden sei, die nun im zentralen Bereich mit einem Verschwenk geändert wurde. Auch der Bedarf für zunächst angedachte Mehrfamilienhäuser sei nicht da. Dieses Areal könne in sechs Bauparzellen für Einfamilienhäuser umgewandelt werden.

Die Entwässerung habe man vom Planungsbüro Petter prüfen lassen, sie funktioniere, so Bartsch. Das Wasser werde über eine zentrale Grünachse in den Regenbach abgeleitet. Die Grundstücke selbst sollen mit einer Drosselzisterne ausgestattet werden. Bei Regen fasst sie acht Kubikmeter Wasser, von denen fünf langsam in die allgemeine Entwässerung ablaufen. Drei Kubikmeter Wasser verbleiben in der Zisterne und können beispielsweise zum Gartengießen genutzt werden.

Hier fragte Beate Huber-Beck nach, ob Kosten auf den Bauherren zukommen. Die Herstellung der Drosselzisterne falle unter Abwassereinrichtung. Die Kosten für die in einem gewissen Turnus erforderliche Wartung trage der Anwesenbesitzer. Ob die zentrale Entwässerung in den Regenbach offenbleibe oder verrohrt werde, stehe noch nicht fest, erläuterte Bartsch.

Kleine Gewerbe zugelassen

Festgelegt wurde, dass das Baugebiet als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen werden soll, das kleine, nicht störende Gewerbe zulässt. Die Gebäude dürfen zweigeschossig errichtet werden. Bei der Gestaltung des Daches will man wenig Einschränkungen im Plan festlegen. Pultdächer, so Bartsch, seien ziemlich markant. Da sollte man den Neigungsgrad festschreiben. Dorr verwies bei begrünten Flachdächern auf den ökologischen Aspekt. Das alles gefällt Gremiumsmitglied Nicole Brock nicht. Sie findet, Dachformen sollten eine gewisse Einheitlichkeit haben.

Im Weiteren wird für jedes Grundstück ein Baufenster festgelegt, in dem es um Zufahrten und Garagenstandort geht. Robert Hackner bemängelte die im Plan eingezeichnete Firstausrichtung und erfuhr vom Planer, dass man im Bebauungsplan keine Firstrichtung festlegt. Gerhard Schmidt sprach die Nutzung regenerativer Energien und eine zentrale Energieversorgung an. Bartsch winkte ab, es gebe in der Praxis genügend Beispiele, wie eine zentrale Versorgung den "Bach runter ging". Er empfiehlt für landschaftsgerechtes und ökologisches Bauen für das Baugebiet, eine Baubibel mit entsprechenden Empfehlungen an die Bauherren weiterzugeben.

Man einigte sich darauf, sobald die Grundstücksfrage geklärt ist, die Planung abzuschließen und auszulegen. Wenn nicht, dann kommt das Thema wieder in die nächste Sitzung.

In Burggriesbach soll ein Anschlussgewerbegebiet hinter bereits bestehendem Gewerbe an der Jettenhofener Straße ausgewiesen werden. Von der Straße her ist eine Erschließung mit einer Schotterstraße vorhanden. Für die Entwässerung müsse man im hinteren Teil ein Regenrückhaltebecken bauen, so Bartsch, oder eine Einrichtung mit Drosselabfluss. Außerdem müsse eine durch das Areal laufende Wasserleitung verlegt werden. Bartsch schlug noch vor, keine Wohnhäuser im Gewerbegebiet zuzulassen.

Hier wandte Markus Breindl ein, Letzteres nicht zu verbieten, weil das sonst eine zu große Einschränkung wäre. Zum bereits bestehenden Handwerksbetrieb gehöre auch ein Wohnhaus. Einstimmig wurde beschlossen, das Verfahren durchzuführen und die erste öffentliche Auslegung auf den Weg zu bringen.

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