Freinacht in Möning: Wenn Gartenstühle am Dorfplatz stehen

NEUMARKT/MÖNING - Relativ ruhig ist die Freinacht auf den 1. Mai im Landkreis Neumarkt verlaufen: Den größten Unfug haben wieder die Walpurgis-Geister in Möning getrieben. Sie trugen am Dorfplatz zusammen, was nicht niet- und nagelfest verankert wer.

"Das ist kein Unfug mehr, das ist schlicht und einfach Diebstahl", schimpfte ein zorniger älterer Herr, der die Ansammlung an Stühlen, Tischen, Anhängern, Solarleuchten und mehr begutachtete. Sogar eine Kinderrutsche stand dabei. "Da waren sogar welche dabei, die sind älter als 30", zürnte er, packte seinen Fußabstreifer und machte sich wieder auf den Heimweg.

Auch in Stauf hatten die Freinacht-Geister ihr Unwesen getrieben: Bänke und Tische, Gartentürl und Stühle hatten sie zusammen getragen und so vor der Tür zur Staufer Kirche aufgestellt, dass diese nicht mehr zu öffnen war. Das Zeug war schnell beiseite geräumt.

© Wolfgang Fellner

Das Fazit der Neumarkter Polizei zur Walpurgisnacht fiel durchwachsen aus. Nach dem Ermittlungsstand vom ersten Mai am Vormittag kam es zu mehreren Ruhestörungen, die aber von Polizisten zeitnah bereinigt werden konnten. Im Bereich der Marktgemeinde Postbauer-Heng haben Unbekannte zahlreiche Gullydeckel aus den Schächten gezogen und auf den Straßen verteilt: Kein Scherz mehr, sondern bitterer Ernst, der mit bösen Schäden enden kann. Die Deckel wurden unverzüglich wieder eingesetzt, zu einer konkreten Verkehrsgefährdung kam es nicht.

Für die gesamte Oberpfalz meldete das Präsidium in Regensburg eine "insgesamt ruhige Freinacht". Die Einsätze summierten sich auf 26: Dabei handelte es sich um acht Körperverletzungsdelikte mit acht leicht Verletzten, neun Ruhestörungen und sieben Sachbeschädigungen mit einem Gesamtschaden von 1255 Euro.

Polizei mit verstärkter Präsenz

Friedlich lief es auch im nahen Oberbayern ab. "Keine größeren Sicherheitsstörungen" meldet das Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Wie jedes Jahr hatte sich die Polizei mit einer verstärkten Präsenz auf den Straßen vorbereitet. Die Einsatzzentrale in Ingolstadt verzeichnete bis in den frühen Morgen 130 Einsätze mit Bezug zur Freinacht. Die Einsatzorte lagen eher rund um die Landeshauptstadt im Raum Fürstenfeldbruck und Erding. Im Raum Ingolstadt wurden so gut wie keine Aktivitäten von Freigängern registriert.

Die Einsatzgründe waren hauptsächlich Ruhestörungen, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen. Bei drei körperlichen Auseinandersetzungen wurden sieben Personen leicht verletzt.