Füracker: "Ein starkes Bayern braucht eine starke CSU"

4.10.2018, 11:54 Uhr

Er ist seit Wochen, ja Monaten im Wahlkampfmodus. Und doch wirkt Albert Füracker im NN-Gespräch aufgeräumt, fast entspannt. Trotz schlechter Prognosen für seine Partei sieht der CSU-Direktkandidat für den Wahlkreis Neumarkt der Landtagswahl am 14. Oktober optimistisch entgegen.

Ganz abgesehen davon, dass man in der CSU wenig Vertrauen in die Arbeit der Demoskopen hat und viele Wähler noch nicht entschieden haben, wo sie am Wahlsonntag tatsächlich ihr Kreuzchen machen - es gilt um diese Unentschlossenen zu kämpfen und der Degerndorfer hofft, dass die CSU letztlich sogar profitieren kann von den Umfrageergebnissen. Denn die Bürger, ist Füracker überzeugt, wollen kein Sieben-Parteien-System im Bayerischen Landtag, keine „Berliner Verhältnisse“ mit ständigen Koalitionsdebatten im Maximilianeum.

Positive Stimmung 

Er glaubt ohnehin nicht, dass es dazu kommen wird, sieht die Linke und auch die FDP noch lange nicht über der Fünf-Prozent-Hürde. Und wirbt deshalb unermüdlich für eine starke CSU, damit Bayern stabil bleibt. Eine Botschaft, die bei den Wahl-Veranstaltungen auf fruchtbaren Boden treffe.

Das ist es, was ihn immer wieder motiviert: Die positive Stimmung, der große Zuspruch, auf den er im Gespräch mit den Menschen trifft. Von der Arbeit der CSU in Bayern sei die große Mehrheit durchaus angetan, wenn auch die Berliner Politik „bei uns in Bayern die politische Situation spürbar belastet.“ Deshalb wird der Heimatminister auch nicht müde, „bayerische Themen“ zu setzen, den Bürgern aufzuzeigen, wie gut es um den Freistaat bestellt ist, auch die finanzielle Stärke herauszustellen. 

Dabei streift er schlaglichtartig viele Politikfelder, in denen die Staatsregierung vieles vorangebracht habe. Und kommt gleich auf seine Basis zu sprechen, die Kommunen. Städte und Gemeinden würden gefördert wie noch nie, Sonderprogramme wie der Breitbandausbau oder das „digitale Klassenzimmer“, aber auch Investitionen in Dorferneuerung und Städtebauförderung tragen dazu bei, gerade den ländlichen Raum weiter zu stärken. 

Wohnungsbau ankurbeln

„Früher haben im Landkreis Neumarkt einige Buslinien die Menschen in großer Zahl nach Nürnberg zur Arbeit gebracht“, nennt Füracker ein Beispiel aus seiner Heimat, wie positiv sich die Fläche entwickelt habe, „und heute haben wir hier selbst so viele Arbeitsplätze wie noch nie und mit die niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Bayern“.

Vieles habe man auf den Weg gebracht, um für annähernd gleiche Lebensverhältnisse in ganz Bayern zu sorgen, vom Familiengeld bis zum Baukindergeld. Um den Wohnungsbau anzukurbeln sei auch eine bessere steuerliche Förderung geplant.

Gerade der Engpass auf dem Wohnungsmarkt sei übrigens ein Musterbeispiel, wie Experten mit ihren Vorhersagen daneben liegen können: Noch vor wenigen Jahren sei vor einer Überalterung gewarnt worden, Unkenrufe „Deutschland stirbt aus“ seien laut geworden - und heute komme man in den Kommunen kaum nach mit den Investitionen in Kindergärten und Schulen und der Ausweisung von Bauland für junge Familien.

Integration eins von vielen wichtigen Themen

Nur ein Punkt von vielen ist für Füracker das Thema Integration, auch wenn er hier klar Position bezieht. Gerade in Bayern würden die Zuwanderer auch Dank des Engagements vieler Ehrenamtlicher mit größter Humanität aufgenommen und versorgt. „Doch wer sich nicht integrieren will und sich nicht an unsere Gesetze hält, der muss unser Land wieder verlassen.“ 

Das Lieblingsthema des Finanzministers aber bleibt das Geld. Und hier lässt er die Kritik nicht gelten, die CSU und Ministerpräsident Söder würden nach dem Gießkannenprinzip Wahlgeschenke verteilen. Vielmehr sei alles langfristig angelegt und auch die Finanzierung gesichert. So seien allein in den letzten Jahren 5,6 Milliarden alte Schulden getilgt worden und gleichzeitig die Rücklagen auf 6,5 Milliarden angewachsen. 

Mahnender Zeigefinger

Auch wenn er als Hüter der Staatsfinanzen immer wieder mahnend den Zeigefinder heben müsse und nicht alle Wünsche erfüllt werden könnten, so macht er deutlich, dass ihm diese Aufgabe in der Bayerischen Staatsregierung großen Spaß macht und lässt keinen Zweifel daran, dass er auch nach dem 14. Oktober gerne mit einem Ministerpräsidenten Markus Söder weiterarbeiten würde.

Wenn es ihnen gelingt den Wählern klar zu machen, dass bei der Landtagswahl über Bayerische Politik abgestimmt wird und nicht über Berliner.

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