Gansl-Festbier wandert in die Flasche

11.5.2020, 18:52 Uhr
Gansl-Festbier wandert in die Flasche

© Foto: André De Geare

  Denn die für übernächste Woche geplante Großveranstaltung wurde wegen der Corona-Pandemie längst abgesagt.

Erst in dieser Woche wurde am Oberen Tor wieder Festbier in Flaschen abgefüllt; dann werde es ausgefahren, sagt Goswin Diepenseifen, Mitinhaber und Geschäftsführer der Gansbrauerei. "Es wäre aber schon sehr ambitioniert, die ganze Menge, immerhin 30 000 Liter, noch abzusetzen."

Der Shutdown der Gastronomie trifft notgedrungen Getränkehersteller und Brauereien. So geht auch die Schließung der Wirtshäuser und die Absage aller Festivitäten, die man bis Herbst mit Getränken beliefert hätte, an der Neumarkter Gansbräu nicht spurlos vorüber. "Der Fassbierabsatz war gleich Null", sagt Diepenseifen.

Immerhin sei die Nachfrage nach dem Flaschenbier im Handel sehr gut. Und die angekündigte Öffnung der Gastronomie in den Außenbereichen bietet den Brauereien nun wieder eine Perspektive. "Der Druck auf die Politik war anscheinend groß", vermutet Goswin Diepenseifen. Denn in Bayern gebe es nun mal sehr viele Beschäftigte im Gastgewerbe.

 

 

In Neumarkt kommen die drei örtlichen Brauereien Lamms, Gans und Glossner bei den städtischen Volksfesten immer im Wechsel zum Zuge. Das Jura-Volksfest und das Frühlingsfest des folgenden Jahres werden jeweils von einer Brauerei beliefert.

Beim Neumarkter Jura-Volksfest im August wäre wieder die Lammsbräu an der Reihe gewesen. Doch auch dieses wird heuer nicht stattfinden. "Angesichts der unklaren Corona-Gesamtsituation haben wir ganz bewusst die Entscheidung der Behörden abgewartet und auf das Einbrauen des Festbieres für das diesjährige Volksfest verzichtet", sagt Johannes Ehrnsperger, Inhaber und Geschäftsführer von Lammsbräu.

Auch die Lammsbrauerei konnte die Ausfälle einigermaßen über den Handel auffangen. "Wie sich die Situation insgesamt aber weiter entwickelt, kann im Moment in der gesamten Branche niemand seriös beantworten", sagt Ehrnsperger. Man müsse nun abwarten, welche Auswirkungen die Lockerung des Shutdown in der Gastronomie tatsächlich hat. "Wir hoffen natürlich, dass es mit diesem so wichtigen Teil unseres gesellschaftlichen Lebens schnell wieder aufwärts geht."

Noch sei nicht entschieden, wer die beiden Feste im kommenden Jahr beliefert, sagt der Neumarkter Stadtsprecher Franz Janka. Darüber müsse der Festausschuss beraten. Laut Bürgerinformations-System, dem Sitzungskalender der Stadt Neumarkt im Internet, tagt der Ausschuss am 16. Juli: "mit Bierprobe". Ein Termin, der vermutlich nicht mehr aktuell ist.

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