Gästehaus statt Wellness-Hotel in Berching

31.10.2014, 08:55 Uhr
Gästehaus statt Wellness-Hotel in Berching

© Fritz Etzold

Dann muss auch die Studie, die bei der Sitzung des Stadtrats am Dienstag an die Projektentwicklungs-GmbH „Frei:Zeit“ aus Mautner/Wien für 26.500 Euro in Auftrag gegeben wurde, stimmig sein. Diese beinhaltet als sogenannte "touristische Studie" im Wesentlichen eine Standortprüfung.

Rückblende: Das Hotel zur Post wurde 2007 an den kuwaitischen Investor Ahmed AlNeama verkauft. AlNeama hatte beabsichtigt, das Hotel zur Post in ein exklusives Wellnesshotel umzubauen.

Für das Projekt war am 22. Januar 2008 vom Landratsamt eine Baugenehmigung erteilt worden. Nachdem der Investor in mehreren Schreiben auf die Bedeutung des Hotels zur Post für die Stadtentwicklung hingewiesen war, hat er am 21. November 2013 mitgeteilt, dass eine Realisierung des Hotelprojekts nicht länger geplant sei. Einem Rückkauf stelle er sich nicht in den Weg.

Großes Interesse

Die Stadt Berching hat, so Hans Rosenbeck in seinem Vorbericht zur Sitzung, daraufhin den Kontakt zur Jufa GmbH (Jugend- und Familiengästehäuser) wieder hergestellt. Mit dieser Organisation stand Berching bereits 2006 in Kontakt. Jufa habe, so Rosenbeck, nach wie vor großes Interesse am Betrieb eines Jugend- und Familiengästehauses im Naturpark Altmühltal.

Bei einem ersten Gesprächstermin am 31. März 2014, bei dem auch H. Würflein vom Naturpark Altmühltal anwesend war, sei die mögliche Umgestaltung des früheren Posthotels in ein Jugend- und Familiengästehaus ausführlich diskutiert worden und von allen Beteiligten als sehr positiv bewertet.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um das Impulsprojekt "Neugestaltung der Sulz mit Schaffung von Freizeitmöglichkeiten im Hans-Kuffer-Park". Zu diesem Tagesordnungspunkt war Ingenieur H. Wehner vom Büro "Team-Landschaftsplaner" aus Nürnberg geladen, der Änderungen der umstrittenen halbkreisförmigen Steintribüne und der Bühne im Bett der Sulz erläuterte.

Nach langwieriger Diskussion, die die Fronten aber nicht völlig aufweichen konnte, wurde das Konzept schließlich gegen drei Stimmen angenommen.

Im Baugebiet "Südlich der Südtangente" stehen der Stadt nach Abschluss der Arbeiten für die Infrastruktur 24 Parzellen zur Verfügung. In der Vormerkliste sind aktuell 88 Bewerber eingetragen, erläuterte der Leiter der Hauptverwaltung, Reinhard Buchberger. Er befürchtete, dass eventuell ein "Wohnmobilbesitzer aus Berlin" mit einer heimischen jungen Familie konkurrieren werde. Deshalb schlug Buchberger vor, dass die Verwaltung einen Kriterienkatalog erarbeitet, der den Ausschlag für die Zuteilung eines Bauplatzes ergibt. Zum Beispiel sollte bevorzugt werden, wer mit seiner Familie in Berching lebt und arbeitet. Der Stadtrat stimmte zu.

Im Weiteren wurde das Jahresprogramm für die Städtebauförderung fortgeschrieben. Wie der Liste zu entnehmen ist, will die Stadt Berching in den kommenden vier Jahren für die Neugestaltung der Altstadt rund 2,7 Millionen Euro investieren, im Rechnungsjahr 2015 bereits 500.000 Euro. Für die Aufwertung des Grüngürtels um die Altstadt, die Renaturierung der Sulz mit Ufermauer, die Neugestaltung des Hans-Kuffer-Parks, für den Mehrgenerationenpark am Ludwigskanal rund 1,1 Millionen Euro, davon im nächsten Jahr 950.000, und für die Verlegung der Kulturfabrik insgesamt 1,8 Millionen, in 2015 bereits 500.000 Euro. Für private Modernisierungen sind 100.000 Euro, für das kommunale Förderprogramm ebenfalls 100.000 Euro vorgesehen.

Leidl neuer Stadtrat

Nachfolger von Stadtrat Markus Neger aus Wallnsdorf, der aus persönlichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellte, ist Josef Leidl aus Holnstein.

Wie Bürgermeister Ludwig Eisenreich berichtete, werden im Gemeindebereich Berching weitere Asylbewerber einziehen, und zwar in ein Privathaus in Holnstein.

Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung ging es um die Vergabe von Aufträgen für die Verbesserung der Breitbandanbindung. In folgenden Ortschaften soll das schnelle Internet mit mindestens 30 Mbits bis Ende des nächsten Jahres fließen: Eglasmühle, Ernersdorf, Oening, Plankstetten, Raitenbuch, Rappersdorf, Staufersbuch, Wallnsdorf, Weidenwang und Winterzhofen.

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