Gefährliches Nadelöhr in der Neumarkter Innenstadt

5.8.2020, 08:15 Uhr
Gefährliches Nadelöhr in der Neumarkter Innenstadt

© Foto: Roland Fengler

"Der Norisring ist ein Witz dagegen", scherzt Pfarrer Stefan Wingen, obwohl ihm überhaupt nicht zum Lachen zumute ist. Das Pflaster vor seiner Haustüre hat sich in einen Rundkurs verwandelt: Mit dem Start-Ziel-Bogen am Klostertor, vorbei an den Tribünen in der Klostergasse, der schnellen Geraden "Hofplan" und schließlich der Boxengasse am Residenzplatz.

Seit die Abtsdorfergasse baustellenbedingt gesperrt ist, sei aus der Fußgängerzone eine Zufahrtsstraße geworden, kritisiert Wingen. Er macht sich große Sorgen um die Gesundheit der Fußgänger und Anwohner: "Nicht auszudenken, was passiert, wenn ein spielendes Kind auf die Straße läuft."

Normalerweise dürften dort nur Anwohner im Schritttempo über das Kopfsteinpflaster rollen. Die Autofahrer, die zu den Parkplätzen Residenzplatz/Hofplan wollen, müssten dieser Tage einen Umweg über die Kastengasse nehmen. Zugegeben, auch diese ist nicht einfach zu erreichen. Viele kürzen deshalb ab und biegen am Klostertor ein.

Wingen selbst musste sich schon zweimal mit einem Satz rückwärts retten. "Der BMW-Fahrer war viel zu schnell unterwegs", erinnert er sich an das jüngste Erlebnis vor dem Pfarramt. Als er den unvorsichtigen Autofahrer zur Rede stellte, blökte dieser den Neumarkter Pfarrer nur an.

Stefan Wingen wandte sich an die Stadt Neumarkt, mit der Bitte, etwas zu unternehmen. "Das Klostertor für Autos sperren wäre eine Option oder auch Temposchwellen." Er hofft, dass schnell etwas passiert, um dieses "gefährliche Nadelöhr" zu entschärfen. Denn die Sperrung der Abtsdorfer Gasse wird noch bis mindestens 4. September dauern.

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