Gezeichnete Erinnerungen

29.10.2012, 07:00 Uhr

Sein neues Buch hat der Künstler persönlich an Papst Benedikt XVI. überreicht, dem es auch gewidmet ist: in Erinnerung an seine Heimat Bayern.

Insgesamt 172 Kirchen hat der Wahlnürnberger, manche in verschiedenen Ansichten, gezeichnet und mit einer kurzen Erläuterung in dem Buch versammelt. Nahezu alle Stadtkerne im Freistaat seien „durch großartige Bauten der Spätgotik geprägt – wie die gewaltige Frauenkirche in München, deren Architektur zur Avantgarde der damaligen Zeit gehörte“, macht Wilhelm Koch vom Büro Wilhelm klar. Das Amberger Büro hat schon mehrere Werke zum Thema Architektur publiziert. Mit de la Riestra veröffentlichte der Büro Wilhelm Verlag schon Bücher über Amberg und den Nürnberger Stadtteil St. Johannis.

Farbig, gleichzeitig technisch präzise und mit eigenem Zeichenstrich zeigt de la Riestra seinen Blick von außen auf die gotischen Kirchenbauten: aus der Vogelperspektive, in isometrischer Darstellung oder als Frontalansicht. Von Haßfurt bis Ettal, von Nördlingen bis Passau sind Sakralbauten vertreten. Die Auswahl sei „insofern beliebig, als es im Mittelalter das Bayern von heute nicht gab“, heißt es im Vorwort; so fehlen eng mit Bayern verbundene Orte wie Salzburg oder Kirchen, die Jakob Heylmann aus Schweinfurt in Bozen, Sachsen und Böhmen mit seinen „genialen Wölbungen“ baute, so das Vorwort.

Die Stadtpfarrkirche St. Johannes in Neumarkt beschreibt de la Riestra, weist auf den Vorbildbau St. Lorenz in Nürnberg hin und schließt mit den Hinweis auf die Dynamik des „im wahrsten Sinne des Wortes ,verrückten‘ Chorgewölbes: Ihre Rhombenfigurationen, die aus jeweils einer Diagonalrippe und sogenannten ,Dreistrahlen‘ bestehen, wurden in wechselnder Ausrichtung angelegt.“

Nürnberg ist am reichsten vertreten: Zwölf Kirchen, von den großen Innenstadtbauten bis zu Friedhofskapellen, laden die vielen Zeichnungen zu einem Stadtspaziergang ein. Aus Amberg hat de la Riestra die Martins- und die Frauenkirche portraitiert.

Das Buch „Spätgotische Kirchen in Bayern“, erschienen im P+RH Kunstverlag, kostet 34 Euro; zu beziehen über Büro Wilhelm Verlag, Lederergasse 5–7, 92224 Amberg,

www.buero-wilhelm.de/verlag

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