Glasfaser in Burgthann: 40 Prozent müssen zusagen

19.3.2021, 12:35 Uhr
Glasfaser in Burgthann: 40 Prozent müssen zusagen

© Jörg Lantelme - stock.adobe.com

Das wird wohl knapp: Seit Ende letzten Jahres bemüht sich die Deutsche Glasfaser Holding GmbH um den Auftrag zum Ausbau von FTTH-Glasfaserleitungen im Burgthanner Gemeindegebiet. Um diese Maßnahme lohnend abwickeln zu können, fordert das privatwirtschaftliche Unternehmen, dass sich mindestens 40 Prozent der Haushalte für einen Anschluss mit Glasfaser entscheiden. Derzeit sind es in der Gesamt-Gemeinde 33 Prozent.

Seit Jahren ist die Versorgung in den einzelnen Ortsteilen mit schnellem Internet sehr unterschiedlich. Grund sind topografische Gegebenheiten und die zögerliche Bereitschaft einzelner Versorger. Unterschiedliche Unternehmen mit unterschiedlichen Leistungsangeboten sind daher seit Jahren die Norm. Nun läuft seit einigen Monaten die Nachfragebündelung der Deutschen Glasfaser, die in Aussicht stellt, bei entsprechend hoher Bereitschaft, eine Glasfaserleitung in einem bestimmten Zeitraum in die Wohnung der Kunden zu verlegen. Verschiedene Optionen stehen den Abnehmern zur Verfügung, das heißt gestaffelte Tarife je nach Geschwindigkeit und zugebuchten Leistungen wie etwa Telefonie, Router oder Virenschutz. Das Telekommunikationsunternehmen betreibt dabei sein eigenes Breitband-Glasfasernetz.

40 Prozent müssen es schon sein

Es gehört zum Konzept der Holding, in Kooperation mit den Kommunen vor allem die Regionen um die großen Ballungsräume auszubauen. Ebenfalls ist es gängige Praxis des Investors, vor dem Ausbau zeitlich begrenzte Nachfragebündelungen durchzuführen. In dieser ersten Phase des Projekts wird im potentiellen Ausbaugebiet intensiv informiert und die Produkte der Firma beworben. Doch erst wenn ein gewisser Prozentsatz der Haushalte einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser als Versorger abschließt, findet der Ausbau statt.

Fristen wurden bereits verlängert

In diesem Stadium befindet sich die Gemeinde Burgthann derzeit, die gesetzten Fristen der einzelnen Ortsteile für eine verbindliche Anmeldung wurden bereits verlängert, weil die Zahlen noch nicht ausreichten. Nun ist der 29. März die Deadline, an der sich entscheiden soll, ob die 40 Prozent Ausbauwilliger erreicht sind und die Deutsche Glasfaser aktiv wird. Interessierte Burgthanner beobachten die entsprechende Internetseite auf der Homepage der Gemeinde beziehungsweise der Unternehmensgruppe und nehmen jede Vorwärtsbewegung auf dem Weg zu den 40 Prozent erfreut zur Kenntnis.Keine Sorgen müssten sich die Ezelsdorfer (Steinbacher) und Mimberger machen, ginge es allein um das Interesse in ihren Ortsteilen, sie haben die 40er-Grenze bereits deutlich überschritten. Da es aber darum geht, dass Burgthann „in der Gesamtheit die 40 Prozent“ erreicht, wie Unternehmenssprecherin Simone Seifriedsberger mitteilt, bleibt es noch spannend.

Unternehmen ist optimistisch

Im Unternehmen sieht man den Projektverlauf gelassen: „Wir sind guter Dinge, die erforderlichen 40 Prozent zu erreichen.“ Und sollte es anders kommen? „Sollte das wider Erwarten nicht der Fall sein, hängen die weiteren Schritte stark zum Beispiel von der erreichten Quote oder dem geplanten Ausbauweg ab“, hält man sich bei der Glasfaser bedeckt. Der Optimismus gründet auf den vielen Vorteilen, die eine Glasfaserverbindung im Vergleich zu bisherigen Technologien mit sich bringt. Die Liste der positiven Auswirkungen auf den Internetseiten des Investors ist lang und beschränkt sich nicht nur auf ungeheure Datenmengen und -übertragungsgeschwindigkeiten, mit denen man rechnen darf.

Daneben ist natürlich auch das aktuelle Sonderangebot aus Sicht der Firma ein besonderes: Neben dem kostenlosen Hausanschluss sind die Kosten für das erste Jahr nach dem Netzausbau stark reduziert, erst nach zwölf Monaten zahlt man den vollen Preis. Das Produkt mit der niedrigsten Geschwindigkeit liefert beispielsweise immer noch 300 Mbit/s im Download und 150 Mbit/s im Upload. Auch garantiert die Deutsche Glasfaser, dass es beim Wechsel keine unfreiwillige internetfreie Zeit geben wird und man ohne Verluste aus dem bisherigen Versorger-Vertrag aussteigen kann. Sollte man zu seinem alten Versorger zurückkehren wollen, so kann man das frühestens nach zwei Jahren auch tun, die Glasfaserleitung ins Haus bleibt bestehen.

Keine Kosten für die Gemeinde

Auf die Gemeinde kommen nach Aussagen von Bürgermeister Heinz Meyer keinerlei Investitionen zu. Gleichwohl unterstützt sie das Vorhaben auf verschiedene Weise. Nachdem die Firma sich und ihr Konzept in einer Gemeinderatssitzung vorgestellt hatte, wurde dort einstimmig beschlossen, dass sie ihr Glück in Burgthann versuchen solle, zumal es derzeit auch keine Förderprogramme für den Ausbau gibt, wie Sandra Semsch vom Bürgermeisteramt erklärt. Mit dem Investor Deutsche Glasfaser hat die Gemeinde Burgthann daher im vergangenen Jahr einen Kooperationsvertrag geschlossen, auch hat sich Bürgermeister Meyer in einem Schreiben an die Bürger gewandt und auf das Vorhaben und seine Vorteile hingewiesen. Ebenso wurde im gemeindlichen Mitteilungsblatt und im Internet immer wieder auf das Angebot Bezug genommen. Derzeit steht man natürlich in Kontakt mit den Verantwortlichen der Öffentlichkeitsarbeit dort.INFOBürger, die noch Fragen haben, können im Internet unter www.deutsche-glasfaser.de/netzausbau/gebiete/burgthann, telefonisch oder auch am Servicepunkt auf dem Burgthanner Rewe-Parkplatz ihre Fragen stellen

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