Grundschüler suchten Hautkontakt mit dem Frosch

19.4.2017, 12:31 Uhr
Grundschüler suchten Hautkontakt mit dem Frosch

© Raimund König/oh

Möglich haben diese perfekte Liaison der Vorsitzende des Arbeitskreises Umwelt und Natur im Gemeindebereich Sengenthal e.V., Raimund König, und der Rektor der Grundschule Stefan Lautenschlager gemacht. Der Arbeitskreis ging nämlich eine Kooperation mit der Grundschule unter dem Motto "Der Natur auf der Spur" ein. In diesem Zusammenhang wurde für die elf Schüler der 4. Klasse ein "Froschtag" organisiert, der mit einem Vortrag "Heimische Amphibien kennenlernen - bestimmen - schützen" begann.

Anschließend hatte man sich am Ganslweiher bei Reichertshofen eingefunden, um sich über den dort praktizierten Schutz der Amphibien zu informieren, so Raimund König. Dort unterhält der Arbeitskreis bereits seit 20 Jahren einen Amphibienschutzzaun, der die zu ihrem Laichgewässer wandernden Amphibien daran hindert, die Fahrbahn der Gemeindeverbindungsstraße Sengenthal-Reichertshofen zu überqueren und dadurch den Verkehrstod zu riskieren.

Die Kinder konnten sich über die Funktion der Schutzmaßnahme informieren und dabei selbst zwei Erdkröten retten, die in einem der Fangeimer gefunden wurden. Zudem konnten sie die Tiere selbst aus nächster Nähe unter einem Vergrößerungsgefäß ansehen. Die Kinder scheuten sich auch nicht, die Tiere in die Hand zu nehmen. "Fühlen sich an wie Gummi", so der Kommentar einer Schülerin.

In einem optischen Aufbau bekamen die Kinder einen Eindruck über das Blickfeld, aus dem so ein Frosch die Welt betrachtet. Abschließend konnten sie sich noch spielerisch mit dem Problem "Amphibienschutz" auseinandersetzen, indem sie selbst als hüpfende "Frösche" unterwegs waren und dabei von einem stilisierten Fahrzeug in Form eines Gymnastikballs "überfahren" wurden.

Sowohl Klassenlehrer Stefan Lautenschlager als auch Raimund König zogen eine positive Bilanz nach der zum ersten Mal durchgeführten Veranstaltung. Beide sind sich einig, dass auch nächstes Jahr wieder eine derartige Aktion durchgeführt wird. Die Kinder waren nachhaltig begeistert, war doch die Aktion auch in den folgenden Tagen immer noch Gesprächsthema in der Schule, so Stefan Lautenschlager.

Raimund König zog bei dieser Aktion ein persönliches Fazit: "Heute bleibt in unserer technikorientierten Welt oft keine Zeit, sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen. Dabei ist gerade dies ein wichtiges Anliegen, um unsere wie auch die Zukunft nachfolgender Generationen zu sichern. Die Menschen müssen wieder lernen, mit der Natur umzugehen und sie nicht immer nur als unendliches Füllhorn an Ressourcen zu betrachten." Was liegt da näher, als die Kinder frühzeitig und spielerisch in den Umgang mit der Natur einzuführen, so König.

Ähnlich sah diese Aktion auch Rektor Stefan Lautenschlager: "Die originale Begegnung mit und in der Natur ist beim Lernprozess der Kinder nicht zu ersetzen. In der Grundschule lässt sich dies zum Glück in vielen Lehrplanthemen umsetzen." Gut, wenn man als Schule dann Partner und Experten wie den Arbeitskreis zur Seite habe, die ihr Wissen den Schülern gekonnt und auf interessante Art und Weise vermitteln.

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