Haus der Verwaltungsgemeinschaft Neumarkt feierlich eingeweiht

28.10.2019, 09:19 Uhr
Haus der Verwaltungsgemeinschaft Neumarkt feierlich eingeweiht

© Foto: Anne Schöll

Als äußeres Zeichen übergab Architekt Michael Kühnlein den Schlüssel an Bürgermeister Werner Brandenburger (Sengenthal), der diesen stellvertretend für Bürgermeister Wolfgang Wild (Berngau) und Adolf Wolf (Pilsach) entgegengenommen hat. Neumarkts Stadtpfarrer und Domkapitular Norbert Winner, der das Gebäude segnete, brachte die Gäste zum Schmunzeln, als er in seinem Vorwort festgestellt hat: "Eine gute Verwaltung ist wie eine gute Verdauung: Je weniger man davon merkt, umso besser ist sie".

Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgten die Berngauer Musiker Brigitte Blank, Hias Schöll und zweiter Bürgermeister Thomas Großhauser. Brandenburger begrüßte die Festgäste, darunter Finanzminister Albert Füracker, Landrat Willibald Gailler, Bezirksrätin Heidi Rackl, die Bürgermeister und Stellvertreter, zu denen sich Neumarkts Bürgermeister Albert Löhner gesellte, Gemeinderäte, Verwaltungsangestellte, die Architekten Kühnlein und Ludwig Brandl sowie Vertreter der Baufirmen. Die Bürger seien es gewohnt, mit den Behörden und Dienstleistern immer mehr online in Kontakt zu treten. "Doch digital ist nicht das Allheilmittel", sagte Brandenburger, ein gegenläufiger Trend zeichne sich ab, der persönliche Kontakt werde wieder mehr geschätzt.

In der Verwaltungsgemeinschaft werde auf den unmittelbaren Kontakt zu den Bürgern großer Wert gelegt. Deshalb sei es richtig gewesen, vor über 40 Jahren die Verwaltung der drei Gemeinden Berngau, Pilsach und Sengenthal an den zentralen Ort Neumarkt zu verlegen und die Verwaltungsprozesse für die drei Gemeinden zu optimieren. Die nun erfolgte Gebäudesanierung und Erweiterung um ein Stockwerk habe bei laufendem Betrieb stattgefunden. Er dankte den Beschäftigten für ihre Geduld und Leidensfähigkeit.

Prunkstück: der Trauungssaal

Die Planungen für diese zwei Millionen teure Maßnahme haben 2014 begonnen. Zunächst wollte man nur eine Außensanierung durchführen, hat diese wegen der positiven Entwicklung in den Gemeinden zugunsten einer Generalsanierung mit Erweiterung um ein Stockwerk, in dem nun der Trauungs-/Mehrzwecksaal untergebracht ist, favorisiert, auch um mehr Büroräume schaffen zu können, erläuterte Brandenburger. Entstanden sind nun dank neuer großer Fenster helle Räume mit zeitgemäßen Arbeitsplätzen. Eine bedarfsgerechte EDV-Anlage, die Sanierung der Heizung und der Elektroinstallation, die Veränderung der Treppe und der Einbau eines Aufzuges sind erfolgt sowie die energetische Sanierung der Fassade.

Als Prunkstück bezeichnete Brandenburger den Trauungssaal, der ganz mit Holz ausgestattet ist. Er betonte nochmals: "Als Verwaltung ist uns an einer gut informierten Bürgerschaft gelegen". Mit der Gebäudesanierung sei man einen wichtigen Schritt weiter, "als Verwaltung transparenter zu werden".

Finanzminister Füracker witzelte: "Es ist schön, wenn ich als Finanzminister sprechen darf, obwohl wir keinen Cent zur Sanierung beigetragen haben". Sanierungen werden nicht bezuschusst. Er lobte, man habe viel Geld in die Hand genommen, um die Verwaltung attraktiver zu machen.

Starke Selbstverwaltung gelobt

Es sei vor über 40 Jahren den Menschen und den Bürgermeistern geschuldet gewesen, dass die drei Gemeinden nicht zusammengelegt worden sind, sondern nur die Verwaltungen. Mit diesem Schritt habe man trotz Selbständigkeit viele Synergieeffekte erzielen können. "Ihr habt eine starke kommunale Selbstverwaltung, die ihr selbst organisiert".

Als Gratulant wir auch Landrat Willibald Gailler gekommen. "Die Maßnahme ist hervorragend gelungen", so sein Eindruck. Der Landkreis Neumarkt sei ein erfolgreicher ländlicher Raum mit tüchtigen Bürgern, einer gesunden wirtschaftlichen Entwicklung und aktiven Gemeinden. "Die Verwaltungsgemeinschaft mit seiner zentralen Lage in Neumarkt ist so erfolgreich, weil alle den gleichen Weg zur Verwaltung haben."

"Die Gemeinden haben vorbildlich reagiert, das Gebäude nicht abgerissen zugunsten eines neuen Standorts mit mehr Flächenverbrauch", hatte Architekt Michael Kühnlein einen weiteren positiven Aspekt parat. Die Sanierung samt Aufstockung sei vorbildlich in Sachen Nachverdichtung des städtischen Raumes. "Das Ergebnis kann sich sehen lassen". Nachmittags nutzten etliche Bürger der drei Gemeinden die Gelegenheit, sich beim Tag der offenen Tür in den Räumen umzusehen.

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