Heckenrodung bei Berngau: Landkreis fordert Ausgleich

22.4.2020, 13:00 Uhr
Heckenrodung bei Berngau: Landkreis fordert Ausgleich

© Foto: Fritz Etzold

  Greiner hat den Kahlschlag bei Uferbefestigungsmaßnahmen am Barster Weiher bei Berngau bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes angezeigt. Greiner verweist auf die Schutzperiode vom 1. März bis zum 30. September und fordert ein Bußgeld von 5000 Euro.

Doch Kreissprecher Michael Gottschalk hält es für sehr unwahrscheinlich, dass die Gemeinde oder die Pächter, die Fischerfreunde Berngau, in Form eines Bußgeldes zur Kasse gebeten werden. Es sei zwar richtig, dass das Landratsamt die Bau- und Rodungsmaßnahmen habe einstellen müssen, weil sie im März nicht mehr erlaubt gewesen seien. Doch bei einem Ortstermin am Dienstag hätten sich die Gemeinde Berngau in Gestalt von Bürgermeister Wolfgang Wild und die Fischerfreunde "sehr kooperativ" gezeigt.

Der Uferbereich des Barster Weihers habe sich als nicht standfest erwiesen und müsse befestigt werden. Michael Gottschalk: "Aber das muss naturverträglich passieren."

Deshalb haben alle Beteiligten bei der Besprechung vor Ort verabredet, dass weitere Rodungen von Hecken und Sträuchern zum Abschluss der Bauarbeiten wegen der Brutzeit der Vögel erst im Herbst vorgenommen dürfen. Dann soll es eine detaillierte Planung für Ersatzpflanzungen und Ausgleichsmaßnahmen geben, die dem Landratsamt zur Genehmigung vorgelegt wird. Erst dann werde die Maßnahme durchgeführt, so Michael Gottschalk.

Bagger benötigte Wendekreis

Bürgermeister Wild bestätigte die "sehr einvernehmlichen" Absprachen zu den Ersatzpflanzungen nach den unerlaubten Abholzungsarbeiten. "Angeordnet in dem Sinn hat das niemand, ich bin damit konfrontiert worden, als es zu spät war", sagte Wild. Der Bauunternehmer habe bei dem Ortstermin um Verständnis dafür gebeten, dass der Baggerfahrer bei den Befestigungsarbeiten einen "Wendekreis gebraucht" habe und deshalb die Sträucher zwangsläufig habe entfernen müssen. Der Bürgermeister ist überzeugt: "Die Fischer werden dafür sorgen, dass die Pflanzmaßnahmen umgesetzt werden." Diese hätten auch zugesagt, dass sie die Pflanzen dafür bereitstellen.

Der BN-Vorsitzende Alfons Greiner kritisiert indes den "massiven und nicht notwendigen Eingriff". Ausgleichsmaßnahmen seien schön und gut, aber nach den Erkenntnissen der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege werde es 30 bis 50 Jahre dauern, bis der Bestand wieder seinen alten ökologischen Stellenwert erreicht habe. "In der Zwischenzeit ist das Wüste."

 

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