Hoflinde in Sindlbach ist über 100 Jahre alt und gesund

27.4.2018, 19:08 Uhr
Hoflinde in Sindlbach ist über 100 Jahre alt und gesund

© Foto: Gemeinde Berg

Auch um die Historie des Berger Gemeindeteils mit seinen aktuell 635 Einwohnern ging es. So erfuhren die Grundschüler, dass Konrad IV. von Haimburg der Bischof von Regensburg war (1368-1381) und mit seinem Geld der Regensburger Dom weitergebaut werden konnte.

Die Jakobuskirche des Dorfes Sindlbach liegt zudem am "Camino", dem Pilgerweg zum 2400 Kilometer entfernten Grab des heiligen Jakobus in Santiago de Compostela (Spanien). Über wichtige Wege entlang von Sindlbach wussten die Schüler zum Teil schon Bescheid.

Stadtrecht fast bekommen

So war manchen nicht neu, dass im Mittelalter ein wichtiger Handelsweg durch den Ort führte und sie dadurch beinahe das Stadtrecht bekommen hätten: 1370 hat Kaiser Karl IV. seinem Ministerialen Heinrich von Stein, dem damals die Burg Haimburg gehörte, die Erlaubnis erteilt, den Ort Sindlbach "mit Mauern und Türmen zu versehen und mit allen Rechten und Freiheiten einer Stadt auszustatten".

Sindlbach sollte die gleichen Rechte besitzen wie die Stadt Sulzbach. Bevor es aber zur Ausführung kam, starb Heinrich von Stein und Sindlbach ist ein Dorf geblieben.

Über den Laurentius-Brunnen erfuhren die interessierten Kinder unterdessen, dass dieser von der MAN in Nürnberg für die Weltausstellung 1878 in Paris gefertigt worden war.

Altdorf statt Paris

Anschließend stand er vor dem Wallenstein-Haus am Oberen Markt in Altdorf und wurde 1920 von der Gemeinde Sindlbach angekauft. Dort wurde er neben der Kirche aufgebaut. Neben dem schmucken Brunnen weisen Steintafeln auf die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Sindlbach hin.

Vom Brunnen lief die Gruppe am "Tag des Baumes" dann zu einer mehr als 100 Jahre alten, gesunden Hoflinde auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von Barbara Lattrell.

Sie erläuterte zusammen mit Bürgermeister Himmler und Sigrid Schindler vom Bund Naturschutz die Bedeutung großer Bäume für das Kleinklima sowie die Sauerstoff-Produktion in jedem Dorf.

Früher habe zu jedem Bauernhof selbstverständlich mindestens ein großer Baum und darüber hinaus ein ordentlicher Baumbestand gehört.

Auch ihre Linde sorge seit mehr als 100 Jahren für Lebensqualität und sei ein wertvolles Kulturgut im Dorf.

Leben schützen

Die Vertreterin des Bundes Naturschutz, Sigrid Schindler, richtete die eindringliche Bitte an die Kinder, sich in ihrem Leben für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen einzusetzen.

Der "Tag des Baumes", den die Vereinten Nationen 1951 ins Leben gerufen hatten und seit 1952 auch in Deutschland jedes Jahr mit Feierstunden begangen wird, soll die Bedeutung des Waldes für den Menschen sowie die Wirtschaft im Bewusstsein halten.

In Deutschland war der Tag erstmals am 25. April 1952 begangen worden: Bundespräsident Theodor Heuss und der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bundesminister Robert Lehr, pflanzten damals im Bonner Hofgarten einen Ahorn.

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