Hohenfelser Truppen halten dagegen

29.9.2020, 11:50 Uhr
Hohenfelser Truppen halten dagegen

© Foto: Paul Böhm

Sehr früh am Morgen mussten die Zeitungsleute aufstehen, um bei der Großübung unter der Federführung der US Army im Truppenübungsplatz Hohenfels einen halben Tag live dabei zu sein. Dr. Joyce Costello vom Joint Multinational Readiness Center (JMRC) hatte die Informationsfahrt durch den Truppenübungsplatz mitten hinein ins Übungsgeschehen vorbereitet.

Für die teilnehmenden Soldaten ist bei der in dieser Woche zu Ende gehenden Übung neben der Koordinierung der Auftragsstruktur und dem Zusammenspiel der Einheiten auch das Wetter zu einer Herausforderung geworden.

Corona-Maßnahmen während der Übung

Während die ersten Tage noch von spätsommerlichen Temperaturen mit begleitenden Staubwolken geprägt waren, kam dann in der Schlussphase der Gefechte der erste Herbstregen und der sprichwörtliche Hohenfelser Lehm samt aufgeweichtem Boden dazu. Ein besonderes Augenmerk galt aber den erhöhten Sicherheitsmaßnahmen auf Grund der Corona-Pandemie.

Die Großübung des US Heeres Combined Resolve XIV, also kombinierte Entschlossenheit, geht auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels nun in die letzte Runde. Seit Anfang September sind die Soldaten im Feld, um das Zusammenwirken der unterschiedlichen Truppenverbände aus verschiedenen Partnerländern und deren Befehlsstruktur aufeinander abzustimmen.

Rund 3500 Teilnehmer

Fast 3500 Teilnehmer aus acht Verbündeten und Partnerländern haben dieses Szenario vorangebracht. Die Übung soll vor allem die Bereitschaft der Panzerbrigaden-Kampfteams und Teile der 3. Infanteriedivision zusammenzuschweißen. Von amerikanischer Seite sind neben starken Panzerverbänden der 1. Kavallerie-Division, die 101. Combat Aviation Brigade, das 18. Bataillon zur Unterstützung für zivile Angelegenheiten und das 3. Bataillon der 121. Infanterieregiments der Georgia National Guard beteiligt. Weitere Teilnehmer kommen aus Rumänien, Slowenien, der Ukraine, Litauen, Italien, Nordmazedonien, Polen und Frankreich.

Im Gegensatz zu der erst vor wenigen Wochen zu Ende gegangenen Übung Allied Spirit 20 ist Combined Resolve IVX eine ganz andere Art der Übung. Sperren, Gräben, Stacheldraht und deren Sicherung hindern das Vorwärtskommen. Im Brennpunkt stehen straff geführte Panzereinheiten, die von Infanterieverbänden und Pionieren Gefechtsunterstützung bekommen. In der ehemaligen Ortschaft Haasla, oder Circletown wie die Amerikaner sagen, weil es dort einen Kreisverkehr gibt, hat die Gegnertruppe der OPFOR-Kräfte ihren Gefechtsstand bezogen.

Schwere Planierraupen

Bei Oberdietldorf sind Pioniere im freien Gelände mit mehreren schweren Planierraupen dabei, versetzt gehaltene, bis zur gut einen Kilometer entfernten Dorfstelle von Matzhausen reichende Panzergräben aufzuschieben und mit Sperren zu sichern, um ein Vordringen der angreifenden Panzer- und Infanterieverbände unmöglich zu machen.

Die Hohenfelser Opposing Forces (OPFOR) werden regelmäßig von den Soldaten des 1. Bataillon aus dem 4. Infanterieregiment gestellt. Ihre Hauptaufgabe war es auch bei dieser Übung, den aus dem westlichen Teil des Übungsplatzes aus der Velburger Ecke anrückenden Verbänden, salopp gesagt, das Leben so schwer wie möglich zu machen.

Bei einer Luftlandeübung vor einign Jahren entstand diese Bildergalerie.

Jetzt trainieren die Soldaten bei einigermaßen erträglichem Wetter, aber auch im Winter gab es schon mehrwöcheige Übungen in Hohenfels. 

 

 

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