In fast 60 Prozent der Unfälle war Wild verwickelt

3.3.2021, 09:21 Uhr
In fast 60 Prozent der Unfälle war Wild verwickelt

© Foto: obs/ADAC

Im Jahr 2020 sank die Zahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der Parsberger Polizei um satte 12,52 Prozent – und liegt damit voll im bayernweiten Trend. Leider ereigneten sich auch zwei tödliche Verkehrsunfälle: Ein Pedelec- und ein Leichtkraftradfahrer erlagen ihren schweren Verletzungen.

Die Entwicklung der Unfallzahlen "steht dem Trend der letzten Jahre mit den stetig steigenden Verkehrsteilnehmerzahlen entgegen", so Erster Polizeihauptkommissar Karlheinz Dietl, Leiter der Dienststelle Parsberg. 2020 habe sich demnach Corona auf die Unfallzahlen sichtlich ausgewirkt.

Die PI Parsberg nahm im Jahresverlauf insgesamt 915 Verkehrsunfälle auf. Bemerkenswert ist, dass mehr als die Hälfte aller Schadensereignisse im Straßenverkehr (58,8%) auf einen Zusammenstoß mit Wildtieren (538) zurückzuführen sind, obwohl auch die Zahl der Wildunfälle etwas zurück ging. Die Anzahl der verletzten Verkehrsteilnehmer blieb mit 114 Personen auf einem konstanten Niveau.

Senioren auf dem Pedelec sind häufig betroffen

Dennoch wurden im Jahr 2020 weniger Menschen im Straßenverkehr verletzt als durchschnittlich in den letzten zehn Jahren. Die Zahl der Kleinunfälle sank von 844 auf 726, die der gemeldeten "Unfallfluchten" stieg um 13,5 Prozent auf 74. Davon konnten 31 Fälle geklärt werden.

 

Weniger Motorradfahrer, dafür aber deutlich mehr Fahrradfahrer waren in Unfallgeschehen verwickelt: 28 wurden bei 30 Radunfällen verletzt, elf davon schwer.

Ein Pedelec-Fahrer stürzte im Bereich Dietfurt so schwer, dass er am Folgetag an seinen schweren Verletzungen verstarb. "Im Bereich der verunfallten Fahrrad- bzw. Pedelec-Fahrer zeichnet sich jedoch ab, dass hier die Altersgruppe zwischen 61 und 70 Jahren mit insgesamt acht Unfallbeteiligungen am meisten betroffen ist", heißt es in der Statistik.

Junge Autofahrer sind die an besonders vielen Unfällen beteiligt

Es ist aber immer noch die Altersgruppe zwischen 25 bis 44 Jahren, die den höchsten Wert bei schwerem Unfallgeschehen aufweist. Erfreulicherweise ereigneten sich im Jahr 2020 keine Schulwegunfälle.

Zu den Hauptursachen der schweren Unfälle zählten eine überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit, ein ungenügender Sicherheitsabstand, das Nichtbeachten des Rechtsfahrgebots sowie Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren.

Von den unterschiedlichen Straßenarten weist der Bereich der Staatsstraßen mit insgesamt 335 Unfällen die höchste Unfalldichte. Die Anzahl der Verkehrsstraftaten wie Nötigung und Beleidigung im Straßenverkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis oder Kennzeichenmissbrauch ist auf 54 Fälle angestiegen. So wurden 44 "Schwarzfahrer" bei Kontrollen ohne erforderliche Fahrerlaubnis ertappt.

Neben stationären Geschwindigkeitsmessungen der überregional tätigen Verkehrspolizeiinspektion Regensburg ahndeten die Beamten der PI Parsberg bei insgesamt 126,10 Handlaser-Messstunden 221 gravierende Übertretungen im Anzeigen- sowie 216 Verstöße im Verwarnungsbereich. 28 Fahrverbote wurden verhängt.

33 Fahrzeugführer waren alkoholisiert, 24 Fahrzeuglenker standen unter Drogen. 117 Gurt-Sünder sowie 72 "Autotelefonierer" wurden mit Verwarnungs- oder Bußgeld belegt.

Hektik und Egoismus

Die Unfallstatistik endet mit einem Appell der PI Parsberg: "Leider drohen Tugenden der verantwortungsbewussten Verkehrsteilnahme wie gegenseitige Rücksichtnahme, angemessenes Geschwindigkeitsverhalten, vorausschauendes Fahren und auch Kleinigkeiten wie vorschriftsmäßiges Parken oder rechtzeitiges Blinken immer mehr von der persönlichen Hektik oder auch vom Egoismus verdrängt zu werden."

Von Fahrern, die unter Alkohol-oder Drogeneinfluss stehen, und von solchen, die sich von mobilen Kommunikationsgeräten ablenken lassen, gehe eine erhöhte Gefahr für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer aus: "Die Polizeiinspektion Parsberg wird ihre Verkehrskontrollen weiter intensivieren, um den einen oder anderen wieder an korrektes Verhalten zu erinnern."


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