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Jesus ist in der Neumarkter Münster-Krippe angekommen

25.12.2021, 19:04 Uhr
Maria und Josef zeigen dem Volk ihren Neugeborenen, Jesus.

© Josef Wittmann Maria und Josef zeigen dem Volk ihren Neugeborenen, Jesus.

Am Heiligen Abend, sagt Krippenkümmerer Josef Wittmann, legt sich das Christkind auch wieder in die Krippe der barocken Münsterkrippe. Zu Weihnachten steht der Futtertrog mit Stroh aus einem Holzheimer Stall im Mittelpunkt: Maria und Josef präsentieren stolz ihren Erstgeborenen dem Hirtenvolk. Der Verkündigungsengel Gabriel steht nicht minder stolz dabei, denn schließlich soll das Baby nicht weniger als der Mensch gewordene eine Gott des Volkes Israel sein.

Krippenhund bellt

Krippenhund Peter ist die überirdische Erscheinung des Götterbotens, der nach barocker Weise in römischer Uniform und ohne Flügel auftritt, nicht geheuer und wer genau hinschaut, sieht, wie der Vierbeiner den Himmlischen anbellt. Die Hirten haben der Heiligen Familie und dem Fatschenkindl Jesus lauter nahrhafte Sachen mitgebracht. Darunter auch eine Anzahl rescher Brezen, die von der Neumarkter Bäckerei Düring extra für das Geburtstagsfest des göttlichen Kindes gebacken worden sind.

Die Münster-Krippe: Das ist eine geheimnisvolle Geschichte. Sie ist von den Kapuzinern eingeführt worden, die 1621 wieder nach Neumarkt geschickt worden waren, um die Neumarkter wieder katholisch zu machen, wie es so schön hieß. Vorher waren calvinistische und lutherische Prediger im kleinen Residenzstädtchen auf der Kanzel der mächtigen Kirche gestanden, geholt vom jeweiligen Landesvater.

Köpfe gefunden

Jahrhunderte später: In der oberen Sakristei von St. Johannes fanden sich beim Großreinemachen die Köpfe der Puppen, die damals in Szene gesetzt worden waren, um dem Volk die biblische Geschichte nahe zu bringen. Die Köpfe wurden restauriert, in mühevoller Kleinarbeit erhielten sie wieder Körper und Gewänder. Seither begleiten sie die Neumarkter wieder durch das Jahr - mit der Darstellung der verschiedensten biblischen Szenen. Jetzt, an Weihnachten, ist es keine Frage: Die Münsterkrippe zeigt die Geburt des Herren.

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