Jugend forscht: Bald bewohnen wir den Mars

26.2.2003, 00:00 Uhr

Neuheiten so weit das Auge reicht: Ob Blutdruckmessungen an Mitschülern, Verhaltensanalyse des asiatischen Löwen oder der beleuchtete Geldbeutel, es war für jeden etwas Nützliches dabei.

Heute kann dann jeder ab 9.30 Uhr in die Kleine Jurahalle kommen und die Erfindungen bestaunen. Um 14.30 Uhr findet die Preisverleihung im Landratsamt statt.

Die Leute von der Pfleiderer AG, die den Wettbewerb zum achten Mal betreuten, sind stolz darauf, dass sich hier immer mehr junge Forscher zusammenfinden: „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, Jugendlichen beim Experimentieren zur Seite zu stehen“, so Regina Lieske von Pfleiderer. Und dass diese Aufgabe geglückt ist, zeigen die vielfältigen Präsentationen in der Jurahalle.

Corinna Donhauser (13) zum Beispiel hat den ersten Schritt gemacht, den Mars zu besiedeln. In ihrem Experiment mit Cyanobakterien konnte sie beweisen, dass Leben auf dem Mars möglich ist. „Nur wird es noch etwas dauern, bis wir auch da leben können“, glaubt die Schülerin des WGG. Aber sie kann ja in den folgenden „Jugend forscht“-Wettbewerben weitere Besiedlungsvorschläge vorzeigen.

Anna Batsch und Katharina Wittmann waren vom letztjährigen Besuch so begeistert, dass beide beschlossen, heuer selbst teilzunehmen. Die OG-Schülerinnen haben an ihren Mitschülern den Blutdruck gemessen. „In den Pausen erholt sich jeder gut. Nur die Jungs kommen immer noch fertiger wieder in den Unterricht“, so Anna. Aber das liegt wohl eher am nervenaufreibenden Fußballspiel in der Pause.

Aus der Gewohnheit heraus hat Michael Kamper (18) wieder an „Jugend forscht“ teilgenommen. Bereits sechs Mal war er dabei. Diesmal versucht er die Jury mit „another weatherstation“ zu überzeugen. Und da man heute ja flexibel ist, hat er die automatische Wetterstation auch gleich als Überwachungscomputer für Maschinen konstruiert.

Ein Traum wird wahr, wenn sich das neue Parkplatzsuchsystem von Tobias Setzer, Thomas Heiselbetz und Michael Gebhard durchsetzt. Die drei Auszubildenden bei Pfleiderer hatten die zermürbende Parkplatzsuche im Parkhaus satt und entwickelten ein System, das freie Plätze anzeigt — dann muss man nur noch schnell genug sein, um den anderen den freien Parkplatz wegzuschnappen.

Da niemand bisher das Tabellenbuch für Metallverarbeitung vereinfachen wollte, haben Stefan Kaiser und Wolfgang Rödl das Problem selbst gelöst und kurzerhand ein Programm entwickelt, das alle Daten der gängigen Metalle kennt. Umständliches Suchen in dem dicken Wälzer gehört für Stefan Kaiser nun der Vergangenheit an. Und wer weiß, vielleicht brauchen alle Pfleiderer-Azubis bald nur noch ins neue Programm schauen, um Metalle zu identifizieren.

Nachdem sich die Jury gestern von jedem Stand ein Bild machen konnte, haben sich alle Beteiligten am Abend im Ostendorfer Gymnasium getroffen.

Mit Recyclinginstrumentenbauer „Professor Sperrmüller“ kam dabei auch garantiert keine Langeweile auf.

PETER DIEPOLD