Junger Raser hat seine Lektion gelernt

27.2.2020, 11:30 Uhr
Junger Raser hat seine Lektion gelernt

Vor allem, wenn man als Halbwüchsiger dem Gericht geloben will, sich künftig nicht mehr wie ein Verkehrsrowdy zu benehmen, schadet es nicht, wenn die Eltern im Zuhörerraum sitzen und bestätigen können, dass ihr Filius dazugelernt hat.

Auf einem Streckenabschnitt, der mit einer durchgehenden Linie gekennzeichnet war, gab er kurz vor einer Verkehrsinsel mit Fußgängerüberweg Gas, zog nach links und scherte, weil Gegenverkehr nahte, scharf nach rechts ein. Nur der schnellen Reaktion des überholten Fahrers war es zu verdanken, dass es nicht zum Unfall kam.

Der junge Mann räumte die Vorwürfe in vollem Umfang ein. "Ich habe begriffen, dass ich mich nicht weiter so verhalten darf", beteuerte er. Deshalb habe er ein Verkehrserziehungs-Seminar besucht, das einige hundert Euro gekostet hat.

Der Vater, ein Busfahrer, bestätigte, dass sein Sohn die gefährliche Fahrweise abgelegt habe. Jugendrichter Michael Müller hatte einen Strafbefehl über eine Geldbuße von 450 Euro und sechs Monaten Fahrverbot ausgearbeitet, aber noch nicht rausgeschickt. So kam es zur Hauptverhandlung, bei welcher der Angeklagte einen geläuterten, sehr guten Eindruck hinterließ. Er entschuldigte sich beim Fahrer des anderen Wagens und der reichte ihm spontan die Hand.

Daraufhin regte Michael Müller an, das Verfahren vorläufig einzustellen. Ihn überzeugte der Schritt des jungen Manns, sich per Seminar Hilfe zu holen. Zur Auflage wurde ihm gemacht, 480 Euro an die Kreisverkehrswacht Neumarkt zu zahlen.

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