Kastl startet ins Fernwärme-Zeitalter

22.2.2018, 10:30 Uhr
Kastl startet ins Fernwärme-Zeitalter

© Foto: Josef Piehler

Der große Hackschnitzelkessel mit 500 Kilowatt liefert ausreichend Wärme, um die rund 25 000 Liter Wasser im Wasserboiler ständig auf rund 70 Grad aufzuheizen, das dann in den isolierten Fernwärmeleitungen zu den Abnehmern kommt. Zwischenzeitlich sind die Kastler Volksschule, das neue Feuerwehrzentrum, die Marktkirche und einige Privathäuser an den Leitungstrassen angeschlossen. Auch zum Kindergartengebäude in der Hohenburger Straße ist der Fernwärmeanschluss verlegt.

Lauterachabwärts ist die Fernwärmeleitung bereits bis hinter das Gelände der Tankstelle verlegt. Die Planungen gehen von einem Verteiler nach der Lauterachbrücke im Bereich Brauhausgasse/Martin-Weiß-Straße und am Unteren Hammer von einem Verteiler Mühlhauser/Hohenburger Straße aus, wenn sich entsprechende Interessenten finden.

Auch ein Anschluss der Kastler Klosterburg mit der Polizeifachhochschule liegt im Bereich des Möglichen, falls mit den obersten Baubehörden ein Vertrag zu Stande kommt. Allerdings muss dann ein zweiter Heizkessel her, worüber sich die Heizwerkbetreiber durchaus bewusst sind.

Da das Lauterachtal im Innerortsbereich von Kastl in einem Überschwemmungsgebiet mit erheblichem Aufwand für neue Ölheizungen und -tanks liegt, ist die Fernwärmeversorgung über Heißwasserleitungen eine gute Alternative, wenn man eine neue Heizung braucht.

Deshalb wurde mit einem zufriedenen Fernwärmeabnehmer, der nahe der Lauterach wohnt, gesprochen, wie sich so ein Anschluss gestaltet. Die Fernwärmeleitung wird im Keller von außen in den Heizraum geführt. Von dort führen zwei Leitungen zum Wärmetauscher — eine Leitung mit heißem Wasser und die Rückleitung mit dem kälteren Wasser, das wieder in den Fernwärmekreislauf zurückfließt. Der Wärmetauscher speist einen Pufferspeicher mit ausreichender Größe und zwei Heizkreisen, die fürs Brauchwasser und fürs Heizwasser da sind.

Falls eine Fußbodenheizung vorhanden ist, braucht man noch einen Mischer, der Kaltwasser zuführt und das Wasser auf die Temperatur von rund 35 Grad herunterkühlt, damit die Fußbodenheizung funktioniert.

Im Grundpreis und Arbeitspreis für den Anschluss von rund 3000 Euro pro Jahr für ein normales Haus ist die Miete für den Wärmetauscher und den Pufferspeicher enthalten, die im Eigentum der Fernwärmefirma verbleibt. Außerdem wird jeder Fernwärmekunde mit einer Überwachungsleitung verkabelt, die mit einem Rechner im Heizwerk verbunden wird.

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