Keine Ferien für die Handwerker in Sengenthal

1.9.2015, 11:30 Uhr
Keine Ferien für die Handwerker in Sengenthal

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In allen Räumen des Untergeschosses der Grundschule wuselt es nur so von Bauarbeitern, überall stehen Leitern und Gerüste. Hand in Hand, so der Sengenthaler Bürgermeister Werner Brandenburger, werde derzeit gearbeitet, um den Bauabschnitt 1 bis Ende Oktober fertigzustellen. Danach ziehen die Klassen in das Untergeschoss, so dass Bauabschnitt 2 im Erdgeschoss erneuert werden kann.

Vieles müsse getan werden, um die Schule zukunftsfähig zu machen. Denn die Geburtenraten in Sengenthal steigen erfreulicherweise – bedingt durch neu ausgewiesenes Bauland. Die Hochrechnungen besagen, so der Bürgermeister bei der Baustellenbegehung, dass sich bis 2020 die Schülerzahlen nahezu verdoppeln werden und die Grundschule dann wieder zweizügig fahren kann. Bis dahin will man optimale Voraussetzungen schaffen. Derzeit besuchen 68 Kinder die Schule.

Für Jahrzehnte vorgesorgt

Mit finanzieller Unterstützung des Freistaats wurden 2010 im Rahmen des Konjunkturpakets II der Kindergarten sowie die Außenhülle der Grundschule und der Turnhalle mit einem Kostenvolumen von über 1,2 Millionen Euro energetisch saniert. Im vorigen November konnte dann die ebenfalls 1,2 Millionen Euro teure Innensanierung der Turnhalle abgeschlossen werden. Wenn jetzt, so Brandenburger, die beiden Bauabschnitte innerhalb der Grundschule saniert sind, „dann haben wir gute Voraussetzungen für die nächsten Jahrzehnte“.

Dass leider überall der Zahn der Zeit nagt und vieles einfach verbraucht ist, lasse sich nicht leugnen. So seien die Sanitäranlagen, die elektrischen Leitungen, die technische Einrichtung, die Be- und Entlüftung und vor allem der Brandschutz komplett zu erneuern. Eine Teeküche und ein Raum für die immer häufiger genutzte Mittagsbetreuung sollen ebenso neu geschaffen werden wie Klassenzimmer mit moderner pädagogischer Ausstattung.

Dafür wird, so der Bürgermeister, jedes Klassenzimmer mit EDV, Hard- und Software-Ausstattung, Beamer, Kamera und interaktivem Whiteboard ausgestattet. Hier seien vielfach Wünsche der Schulleitung berücksichtigt worden. Außerdem erhalten alle Klassenzimmer moderne Akustikdecken zur Lärmminderung.

Der ehemalige Bunker im Untergeschoss der Grundschule wird zur Brandschutzzentrale umfunktioniert. Weiter dient der Bunker als Stuhl- und Lagerraum. Der alte Werkraum wird durch einen Wanddurchbruch vergrößert. Hier soll auch der neu angeschaffte Brennofen zum Töpfern seinen Platz finden. Die Zimmer des Altbaus werden mit neuen Fenstern und neuen Einbaumöbeln ausgestattet.

Feuchte Außenwände

Im alten Werkraum wurde festgestellt, dass kein Unterbau vorhanden war. Jetzt weiß man auch, wo die feuchten Außenwände herkamen. Mittlerweile wurde der Raum händisch ausgekoffert und eine gegen die aufsteigende Feuchtigkeit isolierte und abgedichtete Bodenplatte betoniert. Weiter mussten Drainagerohre nach außen verlegt werden, um das Grundwasser abzuleiten, außerdem die Außenwände bis zum Fundament isoliert werden.

Trotz dieser Zusatzarbeiten, die vor Beginn der Baumaßnahme nicht bekannt waren, liegt man laut Brandenburger gut im Zeitplan. Er dankte deshalb den Baufirmen für Planung und Ausführung.

Für die beiden Bauabschnitte nimmt die Gemeinde Sengenthal 1,5 Millionen Euro in die Hand, wobei etwa ein Drittel an Zuschüssen bei den förderfähigen Kosten zu erwarten seien.

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