Kinder missbraucht: Automechaniker räumt Vorwürfe ein

17.3.2015, 11:02 Uhr
Der Angeklagte räumte die Vorwürfe des Missbrauchs ein. Zum Vorwurf der Vergewaltigung seiner Nichte wollte er sich nicht äußern.

Der Angeklagte räumte die Vorwürfe des Missbrauchs ein. Zum Vorwurf der Vergewaltigung seiner Nichte wollte er sich nicht äußern.

Seit Dienstagmorgen muss sich der Angeklagte vor der Jugendkammer I des Landgerichts Nürnberg-Fürth verantworten. Versteckt unter einem schwarzen Pullover sucht er zu Prozessbeginn dem Blitzlichtgewitter der Fotografen und Kameraleute zu entgehen – gleichzeitig sind es Filme und Fotos, die ihn vor Gericht gebracht haben.
 
Verschanzt hinter seinem heimischen Computer, so wirft es ihm die Staatsanwaltschaft vor, formulierte er Sex-Fantasien, und forderte die Kinder und die Frau auf, sich selbst zu streicheln und ihm Nacktbilder zu schicken. Er verschickte selbst Bilder eines erigierten Penis und behauptete, es wäre sein eigener - was aber nicht der Wahrheit entsprach.

Von den Mädchen verlangte er, teils in äußerst obszönen Worten, im Gegenzug, sich selbst in Unterwäsche zu präsentieren, vor laufender Kamera das Top hochzuziehen oder sich selbst zu berühren.
 
Wollte eine der Geschädigten die virtuelle Freundschaft beenden, drohte er – plötzlich ganz im realen Leben – die Nacktbilder weiter zu verbreiten und zu verschicken.

Zu Prozessbeginn räumt der Angeklagte die Vorwürfe der Anklage ein: Eine Auswertung seines Computers hatte ergeben, dass er im November 2011 erstmals mit Hilfe der Kamera seines heimischen Computers ein Filmchen über ein Kind drehte, im Oktober 2012 bekam er es nach eigenen Worten „irgendwie mit der Angst zu tun“ und er beendete sein Treiben. Damals hatte er eine 12-Jährige kontaktiert und sie dazu gebracht, vor laufender Kamera ihr Top hochzuziehen. Das mutige Mädchen ließ sich zu weiteren Freizügigkeiten allerdings nicht mehr nötigen. Sie lasse sich nicht erpressen, teilte sie dem Mann mit. Später flog er auf, weil sich ein Kind und dessen Eltern an die Polizei gewandt hatten.
 
Dazu kommt: Zwischen April und Juni 2014 soll der Angeklagte auch seine minderjährige Nichte vergewaltigt und der 14-Jährigen später über WhatsApp obszöne Nachrichten geschrieben haben. Zu diesem Vorwurf wollte sich der Angeklagte nicht äußern.

Die Nichte muss seit dem frühen Dienstagmittag als Zeugin aussagen - unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

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