Kirwabaum-Drama mit ungeahnten Folgen in Dürn

BREITENBRUNN/DÜRN - In Dürn wurde am Wochenende die traditionelle Georgs-Kirchweih gefeiert. Zum ersten Mal seit gut zwei Jahrzehnten erhebt sich wieder ein mächtiger Kirchweihbaum über den Dächern des malerischen Dorfes.

Rund 50 Kirwaleute trafen sich beim Feuerwehrhaus. Zünftig kamen sie daher, in blaugestreiften Shirts mit der Aufschrift „Dürnamo“ und knackigen Lederhosen. Frischer Wind zog auf, es regnete ein paar Tropfen und viele Schaulustige waren dabei.

Die Burschen hatten eine blitzblank geschälte, gut 32 Meter hohe Fichte geholt. Die wurde mit bunten Bändern und Kränzen verziert. Die Kränze hatten die Mädels des Dorfes aus frischem Grün von Nadelbäumen gebunden. Das Aufstellen des Kirchweihbaumes ist fester Bestandteil einer echten Kirchweih und dementsprechend zünftig ging es zu.

Gegen 17 Uhr gab der Ehrenkommandant der örtlichen Feuerwehr, Martin Dietz, mit einem „Hauruck“ das erste Kommando und die Kirwaburschen stemmten das Kirchweihsymbol mit kräftigen Händen in die Höhe. Es dauerte rund 90 Minuten, bis die schweißtreibende Arbeit beendet war und der Baum unter dem Beifall der Zuschauer in seiner Verankerung befestigt werden konnte.

Jetzt stand er also da, der prächtige Dürner Kirchweihbaum. Bevor er jedoch aufgestellt werden konnte, ging es zwei Tage recht hektisch zu. Vor zwei Wochen waren „Kirchweihbaum-Diebe“ aus dem Gimpertshausen unterwegs und haben den Dürnern ihr von der Gemeinde gespendetes Festsymbol kurzerhand geklaut.

Am Freitag sollte er eigentlich, einem guten alten bayerischen Brauch entsprechend, im Rahmen eines Grillfestes ausgelöst werden. Das ging aber nicht, denn die Jungs aus Gimpertshausen mussten etwas kleinlaut ein Malheur eingestehen: Unbekannte hatten ausgemacht, wo der „gestohlene“ Kirchweihbaum gelagert war und diesen an mehreren Stellen eingesägt. Er war nur noch als Brennholz zu gebrauchen.

Unverrichteter Dinge ging es zurück nach Dürn. Gut, dass im Wald von Robert Dietz eine frisch gefällte Fichte als „Ersatzkirchweihbaum“ zur Verfügung stand. Der wurde geschält und sauber abgeschliffen. Viel zusätzliche Arbeit für die Dürner Kirwaleut. Der Baum wurde danach bis zum Aufstellen ununterbrochen bewacht. Das geplante Grillfest fand beim Feuerwehrhaus statt. Die Gimpertshausener haben sich dem Vernehmen nach nicht mehr sehen lassen.

Die Kirchweih in Dürn wird von der Feuerwehr ausgerichtet. Die feiert vom Mittwoch, 3. Juni, bis einschließlich Sonntag, 7. Juni, ihren 110. Geburtstag. Der Festgottesdienst ist am Abschlusstag um 10 Uhr in der Sankt Georg. Der Festzug mit vielen Feuerwehren startet um 14 Uhr.