Kleine Baumeister im Kinderland

22.6.2009, 00:00 Uhr
Kleine Baumeister im Kinderland

© Etzold

Der Andrang beim Kinderschminken ist groß. Etwa 200 Kinder kommen am Samstag, am Sonntag sind es mindestens genau so viele. Das nächste Mädchen setzt sich. «Und was wünscht du dir?» «Nen Schmetterling», murmelt Emily schüchtern.

Gegenüber malt die zweijährige Paula fleißig an ihrer Krone. Papa Walter Rogoza schneidet ein Pappteil aus. Wann er das letzte Mal eine Bastelschere in der Hand hatte, weiß er nicht mehr. Spaß macht es ihm, Frau Adelheid und Tochter Paula aber sehr; jetzt müssen sie nur noch die Papiere zusammenkleben, eine Schnur befestigen und schon wird Ihre Majestät Paula gekrönt.

David und Jonathan steht der Sinn eher nach Bewegung. Die neunjährigen Zwillinge haben das Jongliergerät Diabolo für sich entdeckt. Jonathan schleudert den Kreisel immer wieder in die Luft, fängt ihn sicher mit seinem Seil auf. «Toll, wenn die Kinder selber was machen können», sagt Vater Bernd Mühlbauer aus Deining. Sein Sohn kennt das Diabolo von zu Hause, doch viele Kinder entdecken das Jonglieren gerade erst. «Sie probieren alles durch, bis sie ein Gerät finden, dass ihnen gefällt», erzählt Moritz Pecher von der Zirkusschule Regensburg. «Dabei bleiben sie dann, üben auch den ganzen Nachmittag.» Und teils kommen sie wieder. Schon gestern habe sie fleißig trainiert, erzählt ein Mädchen, erste Tricks klappen auch schon.

Um Geduld geht es auch im Ministeck-Zelt. Der neunjährige Manuel arbeitet an seinem zweiten Löwen. «Der geht schon viel schneller.» Bruder Daniel (13) ist begeistert. Seinetwegen könnte Manuel noch einen dritten basteln. Doch der hat was anderes im Kopf. Was, verrät er aber nicht.

Hoch konzentriert sind die Jungs in der Lego-Ecke. Der neunjährige Luis und sein sechsjähriger Bruder Julius haben gerade ihr erstes, kindergroßes Haus fertiggestellt, reißen es aber schnell wieder ein. Ein neues Projekt wartet. Acht Jungs packen gemeinsam an, stecken Stein auf Stein. Luis Mutter Sandra Kirsch ist glücklich. «Es ist wirklich schön, wie gut die zusammenarbeiten.» Streit gibt es keinen, die Jungs arbeiten mit Konzept. Roland (11) und Simon (10) behalten den Überblick.

Das Haus wächst, das Dach steht. Roland rennt quer über den Residenzplatz. Einmal auf die Titelseite der Neumarkter Nachrichten mit ihrem Haus kommen, das wäre toll.

Auch Daniela Marcinhovic wartet an dem Stand mit ihrem dreijährigen Sohn Marko. Jedes Jahr kommen sie auf das NN-Kinderland, und jedes Jahr nehmen sie eine Titelseite mit dem eigenen Konterfei mit nach Hause. «Ist schon toll, war hier für die Kinder angeboten wird», sagt die Mutter und packt ihre Zeitung ein.

Auch Roland strahlt: Achtmal wird die Seite ausgedruckt, acht Jungs lachen vor ihrem Lego-Haus in die Kamera. In der Bildunterzeile steht: «Es freuen sich die Baumeister.»