Drastische Warnung vor Substanzen

Kollaps nach Konsum von Kräutermischung: Mann stirbt - Polizei hat üblen Verdacht

Tobi Lang

Redakteur

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14.9.2022, 12:41 Uhr
Kollaps nach Konsum von Kräutermischung: Mann stirbt - Polizei hat üblen Verdacht

© Polizei Oberpfalz

Der Mann, davon ist auszugehen, hielt die Kräutermischungen, die er am vergangenen Wochenende in der Oberpfalz konsumierte, für harmlos. Offenbar ein Trugschluss, denn - so berichtet es die Polizei - kollabierte er unmittelbar, nachdem er die Substanzen zu sich genommen hatte vor den Augen seiner Lebensgefährtin. Wenig später starb der 34-Jährige aus dem Landkreis Schwandorf.

Was war passiert? Das ist noch unklar, betont die Polizei. Die Kripo hat aber die Ermittlungen aufgenommen. "Ein Zusammenhang mit dem Konsum der Substanz und dem plötzlichem Versterben liegt nah", heißt es. Das zuständige Präsidium Oberpfalz warnt: "Dieser Fall zeigt auf tragische Weise auf, welche Risiken mit dem Konsum derartiger Substanzen zusammenhängen können."

"Legal Highs" wirken harmlos - doch der Konsum ist gefährlich

Denn: Sogenannte Kräutermischungen sind alles andere als harmlos. Es handelt sich um synthetische Cannabinoide oder andere synthetische Wirkstoffe mit psychoaktiver Wirkung. Die oft nur scheinbar legalen Rauschmittel werden in kleinen Tüten verkauft und versprechen einen ähnlichen Effekt wie etwa THC, also der Stoff, der in Marihuana berauschend wirkt.

"Konsumiert werden die Mittel in der Regel durch Rauchen der Substanzen", teilt die Polizei mit. Auf welche Weise der Mann die Kräutermischung zu sich nahm, bleibt zunächst unklar. Das Präsidium Oberpfalz aber warnt deutlich vor der Einnahme.

Folgen bis hin zum Tod

"Die Mittel können meist im Internet im In- und Ausland gekauft werden und werden dem Besteller per Post geliefert", heißt es. Die Shops sehen professionell aus, seien ansprechend gestaltet - gerade für Jugendliche. "Auf die Risiken, welche ein Konsument mit dem Genuss der Mischungen eingeht, wird nicht hingewiesen. Diese sind jedoch äußerst hoch", so die Polizei. Die Mittel werden oft per Hand gemischt, der Wirkstoffgehalt sei häufig unklar - die Folgen für Konsumenten deshalb nicht abschätzbar.

"Immer wieder kommt es nach dem Konsum der Substanzen zu schweren, für den Konsumenten nicht vorhersehbaren, gesundheitlichen Schädigungen", teilt die Polizei mit. Dazu gehören Kreislaufversagen, Organversagen und Ohnmacht - bis hin zum Tod.