Krippenausstellung: Angesteckt vom "krippalen Infekt"

2.12.2019, 11:00 Uhr
Krippenausstellung: Angesteckt vom

© Foto: Franz Xaver Meyer

 Die Werkvolkkapelle unter der Leitung von Regina Oelfe stimmte musikalisch auf die Vorweihnachtszeit ein.

Im Foyer werden bis zum dritten Adventssonntag, 15. Dezember, hundert Krippen gezeigt. "Viele sind selbst gebaut mit handwerklichem Können, mit Phantasie und Liebe zum Detail. Manche Familienerbstücke oder Erinnerungen an Reisen sind dabei", sagte Anja Heim, die erste Vorsitzende der KEB. Die Materialien der Krippenbauer sind ganz unterschiedlich: Holz und Stroh, Papier und Glas, Wolle, Ton und Eisen, aber auch Lego-Steine wurden verwendet.

Verborgen im Eierkarton

Die einen zeigen möglichst genau, wie es zurzeit von Christi Geburt im Heiligen Land ausgesehen hat, andere wurden in die Gegenwart oder in einen anderen Kontinent verlegt. "Weihnachten ist ja ein Fest, das weltweit gefeiert wird", erläuterte KEB-Geschäftsführer Klaus Schubert.

In einem von Jasmin Kapfelsberger konzipierten Schattenspiel an der Rückfront des Foyers kann sich jeder selbst neben die Krippe stellen und sich eigene Gedanken dazu machen. Die wohl kleinste Krippe ist in einem Sechser-Eierkarton verborgen. Die siebenjährige Linda hat sie für ihre Lehrerin gebastelt.

Krippenausstellung: Angesteckt vom

Zeichen für eine funktionierende Dorfgemeinschaft ist die lebensgroße, dreistöckige Pyramide, die Bewohner des kleinen Dorfes Eispertshofen bei Pilsach gebaut haben. Kinder der Ganztagsbetreuung des Ostendorfer-Gymnasiums modellierten aus Ton Krippenfiguren, die heilige Familie, Hirten und viele Tiere.

"Krippenvater" Josef Wittmann von der Münsterpfarrei St. Johannes hat den Emmausgang aufgebaut. "Die heilige Familie wird im Münster gebraucht", lautete seine Erklärung für seine Figurenauswahl. Zahlreiche Krippen, die in Peru entstanden sind, sind Leihgaben vom Kloster Münsterschwarzach bei Würzburg.

Auch eine Eisenbahn aus Lego-Steinen dreht inmitten einer Stadt die Runden. Wo ist hier die Krippe? "Der Betrachter muss sie schon suchen", sagte Lego-Liebhaber Herbert Meier. Bernhard Kopp aus Stauf verstört sicherlich manchen Besucher, konfrontiert ihn aber mit der Realität. Aus Eisenschrott fertigte er Soldaten mit Gewehren. Darunter die Zeilen "Wo ist hier der Friede?". Auch Landrat Willibald Gailler stellte seine Krippe zur Verfügung, die er in Südtirol erworben hat. "Der krippale Infekt hat angesteckt", verdeutlichte der Landkreischef mit einem Wortspiel. "Neumarkt ist der Marktführer unter den Krippenausstellungen im Landkreis", lobte er das Engagement.

Oberbürgermeister Thomas Thumann sagte, dass die Ausstellung im Erdgeschoss des Reitstadels zur Tradition im Advent gehöre. Sie ist von Montag bis Donnerstag jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet, von Freitag bis Sonntag jeweils von 10 bis 19 Uhr mit Ausnahme des dritten Adventssonntags, an dem um 16 Uhr die Schlussfeier stattfindet.

Weihnachtlicher Poetry-Slam

Im Rahmenprogramm werden am Mittwoch, 4. Dezember, verschiedene Personen aus Neumarkt und Umgebung in die Rolle einiger Krippenfiguren schlüpfen. Am Samstag, 7. Dezember, trägt Biobauer und Künstler Bernhard Kopp die Weihnachtsgeschichte vor, die er in seinen Staufer Dialekt übertragen hat. Am 12. Dezember steigt zum ersten Mal ein Poetry-Slam, ein weihnachtlicher Dichterwettstreit. Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr.

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