Kuwaiter Pläne für Hotel Post haben sich zerschlagen

23.9.2014, 15:00 Uhr
Kuwaiter Pläne für Hotel Post haben sich zerschlagen

© Christian Biersack

Gegenüber Bürgermeister Ludwig Eisenreich erklärte der Investor aus dem Morgenland seine nachlassende Begeisterung damit, dass er nicht die nötigen Kenntnisse mitbringe, um erfolgreich ins Hotel-Geschäft einsteigen zu können.

Nun, das hätte er auch schon 2008 wissen können, als er die 3500 Quadratmeter erwarb, auf denen das ehemalige Hotel steht und auch noch das benachbarte Mädchenschulhaus. Damals war von einer Investitionssumme von zehn bis zwölf Millionen Euro die Rede, die in das ehrgeizige Projekt gesteckt werden sollte.

Gäste- und Seminarhaus

Als Preis wurde das kolportiert, was die Stadt selbst 2004 bezahlt hatte, nachdem mit dem Insolvenzverwalter in Greding der Vertrag vor dem Notar unterzeichnet worden war. Die Summe lag laut dem damaligen Berchinger Bürgermeister Rudolf Eineder unter den 600 000 Euro, die im Haushalt eingestellt waren. 6500 Qadratmeter Gesamtgrundfläche und der Garten am Kanal gingen in den Besitz der Stadt über. Damals war als Nutzung ein Gäste- und Seminarhaus für die Fachhochschule in Nürnberg im Gespräch. Da ist aber, wie man weiß, auch nichts draus geworden.

Dafür, dass Ahmed A-Neama seine ehrgeizigen Pläne begraben hat, gibt es aber vermutlich noch mehr Gründe als mangelnder Hotellerie-Sachverstand. Da ist einmal seine etwas angeschlagene Gesundheit und dann kam die weltweite Wirtschaftskrise dazwischen.

Tatsache ist, dass der Kuwaiti verkaufen will und dass die Stadt Berching ein Vorkaufsrecht hat. „Diese Option wollen wir aber nur ziehen, wenn wir brauchbare Vorstellungen davon haben, was mit dem ehemaligen Hotel geschehen soll“, sagt Eisenreich. Die Fraktionen des Stadtrates haben deshalb die Hausaufgabe bekommen, sich über die künftige Nutzung Gedanken zu machen. In einer der nächsten Sitzungen kommt das Thema auf den Tisch.

Zum Gerücht, die Neuhauserin Eva Simon habe Interesse an dem alten Hotel, meinte Eisenreich nur: „Gerüchte habe ich schon genug gehört.“

Kuwaiter Pläne für Hotel Post haben sich zerschlagen

Und auch die Betreiberin des Asylbewerberheims im Jagdschlössl ist nach eigener Aussage noch weit davon entfernt, ernsthaft an solch eine riesige Investition zu denken. Aber sie habe schon Ideen und kenne auch Interessenten mit dem nötigen Kleingeld. Simon räumt ein: Es reizt sie. Denn dieser prächtige Bau in der Berchinger Vorstadt sei es wert, erhalten zu bleiben. „Und dafür“, so Eva Simon, „braucht es jemanden, dem die Stadt am Herzen liegt.“

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