Landkreis Neumarkt: Mehr Schüler brauchen mehr Klassenzimmer

30.11.2020, 09:24 Uhr
Landkreis Neumarkt: Mehr Schüler brauchen mehr Klassenzimmer

© Foto: Franz Xaver Meyer

"Wir sind permanent mit Schulbauten unterwegs", sagte Landrat Willibald Gailler. Die weiterführenden Schulen muss nämlich der Kreis schultern. Der Kreistag hat sich bereits in seiner Sitzung im Juli für die Erweiterung der beiden Gebäude ausgesprochen. Nach einer dreimonatigen Planungszeit soll nun ein Förderantrag bei der Regierung der Oberpfalz gestellt werden.

Gabriele Theil vom Hochbauamt des Landkreises und Architekt Michael Zaschka vom Architekturbüro Nutz stellten dem Gremium die geplanten Maßnahmen vor.

Bei der Realschule in Berching, die aus drei Bauteilen besteht, werden fünf Klassenzimmer an den Flügel A angedockt. Bisher war die 20 Jahre alte Schule mit zwölf Klassenräumen zweizügig ausgelegt. Nach aktuellen Schülerprognosen geht man von einer Dreizügigkeit aus.

"Die Formensprache des bisherigen Gebäudes wird fortgeführt", erläuterte Zaschka. Das bedeutet, dass das erste und zweite Obergeschoss mit Holzständerbauweise errichtet wird. Ein neuer Klassenraum entsteht im Erdgeschoss, je zwei weitere werden darüber gebaut. 305 Quadratmeter beträgt die gesamte Nutzfläche.

Großer Wert wird darauf gelegt, dass die Fenster zum Lüften geöffnet werden können. Außerdem wird eine an der Decke hängende Lüftungsanlage mit eingebaut.

Hier hat man aus der Corona-Pandemie gelernt. In den Klassenzimmern werden interaktive Tafeln mit Internetanschluss eingebaut. Das Lehrerpult ist ein Medientisch. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert.

Die Gesamtkosten bezifferte Zaschka auf 1,6 Millionen Euro. Die Hälfte davon schießt der Freistaat Bayern zu, die weiteren knapp 800 000 Euro muss der Kreis berappen. Baubeginn ist voraussichtlich der Herbst des kommenden Jahres. Ein Jahr später soll es fertig sein.

Kreisrat Stefan Haas von den Grünen stellte die Frage, ob man nicht auch in den Altbau gleichzeitig Lüftungsanlagen einbauen könne. Gabriele Theil vom Hochbauamt verneinte, weil dazu viele Umbauten notwendig seien. "Es käme einer Generalsanierung gleich. Die Zweckbindung des Gebäudes liegt aber bei 25 Jahren", antwortete sie.

Schülerzahlen sind gestiegen

Bei der Erweiterung des B-Baus des OG sind vier weitere Klassenräume anvisiert. Die Schülerzahlen für das aktuelle Schuljahr sind deutlich angestiegen. Bleiben die Anmeldezahlen, die im Mai kommenden Jahres feststehen, weiterhin so hoch, muss man das Schulhaus erweitern.

In der Bauweise wird man sich an das bestehende Gebäude anpassen. Die Fenster sollen per Hand geöffnet werden können. Eine Lüftungsanlage ist im Untergeschoss vorhanden. Die digitale Ausstattung wird modernsten Ansprüchen entsprechen. Die Kosten liegen laut Zaschka bei 1,4 Millionen Euro. Die Hälfte davon zahlt der Freistaat, 688 500 Euro muss der Kreis schultern. Baubeginn ist im Herbst 2021, die Fertigstellung ein Jahr später.

Beim Sonderpädagogischen Förderzentrum liegt man im Zeitplan. Architekt Zaschka stellte den Stand vor.

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