Lauterhofen: Hitzige Diskussion um Norma

6.10.2015, 10:05 Uhr
Lauterhofen: Hitzige Diskussion um Norma

© Anestis Aslanidis

Aktuell hat die Firma „N+S Projekt GmbH“ aus Kastl einen Tekturantrag gestellt, die Fläche der Verkaufsstätte 1 soll von 800 auf 1000 Quadratmeter erhöht werden. Hinzu kommen Sonderräume, damit ergeben sich für diese Verkaufsstätte insgesamt 1344,79 Quadratmeter.

Des Weiteren ist ein Bäcker vorgesehen mit einer Verkaufsfläche von 74,59 Quadratmetern (inklusive Sonderräumen 141,40) sowie eine zweite Verkaufsstätte mit 600 Quadratmetern (920). Insgesamt ergeben sich damit 2406,33 Quadratmeter für gewerbliche Nutzung, zusätzlich sind 99 Parkplätze geplant.

„Nur“ eine Verschiebung

Wie Vizebürgermeister Reinhard Meier informierte, handelt es sich hier lediglich um eine Größenverschiebung der Flächen. Bauabsichten bestehen laut Meier derzeit lediglich für die erste Verkaufsstätte. Marktrat Ludwig Härteis nannte das Bauvorhaben an der Stelle eine „städteplanerische Dummheit“ und plädierte für die Vermarktung regionaler Produkte gegenüber Billigprodukten.

Kaufkraft binden

Besorgt äußerte sich der Marktrat im Hinblick auf mögliche weitere Nutzungen der Flächen: „Unerwünschte Nebeneffekte sollen vermieden werden.“ Marktrat Robert Kölbl pflichtet Härteis bei, so etwas wie eine Spielhalle dürfe dort nicht kommen. Er beantragte daher eine Veränderungssperre für das Gewerbegebiet.

Als „schwerer Befürworter“ des Norma-Marktes bezeichnete sich Helmut Benzinger. Mit diesem sei die Versorgung für Lauterhofen gewährleistet, falls der ansässige Edeka-Markt mal saniert werden müsste.

„Keine Bedenken“

Keinerlei Bedenken hat Benzinger, ob sich der Edeka-Markt halten könne, wenn vor Ort eine zweite Einkaufsmöglichkeit bestünde.

Es sei zugesagt worden, dass weder ein Getränkemarkt noch ein Metzger integriert werde. Sollten sich zwei oder drei Supermärkte ansiedeln, dann „müssen wir hochzufrieden sein und denen die Füße küssen“, meinte Benzinger. Marktrat Benno Eichinger hegt dennoch Zweifel, ob sich eine Verkaufsfläche von 1000 Quadratmetern an der Bundesstraße tragen werde. Wenn sich das nicht tragen sollte, dann schauten die Investoren immer, dass sie „etwas reinbekommen, was Geld bringt“, sagte er.

Ob die Verkaufsfläche für die Region tragbar sei oder nicht, werde bei der Regierung geprüft, informierte Bürgermeister Ludwig Lang. Für die Bedenken sei das Gremium „vier Jahre zu spät dran“, erinnerte Meier, da die Baugenehmigung bereits bestehe.

„Vielleicht kann man die Kaufkraft in Lauterhofen besser binden“, befürwortete Marktrat Xaver Lang das Bauvorhaben und hofft auf weitere Ansiedlungen.

Gutachten eingeholt

Der dritte Bürgermeister Anton Preißl erinnerte an den Besuch eines Gutachters vor Ort, der die Sortimente betrachtet habe. Da sei ganz klar hervorgegangen, dass sich die beiden Märkte nichts nehmen würden. Alternativen gebe es nicht, „entweder Norma oder gar nichts“. Preißl hofft, dass der Investor „jetzt auch wirklich was draus macht“.

Mit neun zu sechs Stimmen wurde der eingereichte Tekturantrag genehmigt. Statt einer diskutierten Veränderungssperre soll nun der dortige Bebauungsplan entsprechend ergänzt werden.

Keine Kommentare