Mehr als 100 Tage geschafft: Wie erging es Hohenfelser Bürgermeister?

31.8.2020, 14:28 Uhr
Der Bürgermeister der rund 2200 Einwohner zählenden Gemeinde Hohenfels, Christian Graf.

© NN Der Bürgermeister der rund 2200 Einwohner zählenden Gemeinde Hohenfels, Christian Graf.

Christian Graf, der vor seiner Wahl zum Bürgermeister der Marktgemeinde Hohenfels eine Wahlperiode lang für die UPW im Marktrat saß, ist das Interesse an der Kommunalpolitik quasi in die Wiege gelegt worden. "Die war bei uns ständig am Küchentisch parat", erzählte er mit Blick darauf, dass sein Vater Anton von 1984 bis 1996 als erster Bürgermeister und vorher von 1978 bis 1984 als Bürgermeisterstellvertreter die Geschicke von Hohenfels maßgeblich Funktion mitbestimmt hat.


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Zahlreiche Gespräche mit Bürgern und Mitarbeitern hat der neue Rathauschef nun schon hinter sich gebracht, jede Menge Termine wahrgenommen, Marktratssitzungen vorbereitet und geleitet, Fraktionsgespräche geführt sowie an mehreren Verbandssitzungen teilgenommen. "Langweilig wird es mir nicht, das Amt ist eine große Herausforderung und die Aufgaben sind sehr vielseitig", sagt Graf.

Der mit Ehefrau Angelika verheirate, ehemalige Bauunternehmer und Vater zweier erwachsener Söhne, sagte im Rückblick auf die ersten Monate: "Ich fühle mich sehr wohl und gut angekommen in diesem abwechslungsreichen Amt. Ich liebe es zu gestalten, Ideen und Visionen zu entwickeln und gemeinsam mit den Markträten sowie meinen Mitarbeitern, sachorientiert und konstruktiv zum Wohle aller Bürger zu arbeiten. Die sind unsere Kunden, die wir zu bedienen haben."


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Graf nahm den Chefsessel im Rathaus in Zeiten der Corona-Krise ein. "Ich hätte es gerne anders gehabt", sagt Graf, der in ständigem Kontakt mit dem in Hohenfels untergebrachten Lagezentrum des BRK Bezirksverbandes Oberpfalz und Niederbayern steht. "Das Hohenfelser Land hat die Pandemie bis heute gut überstanden, nicht zuletzt wegen des vorbildlichen Verhaltens der Bevölkerung" stellte er fest. "Schade ist es, dass das Vereinsleben zum Stillstand gekommen ist, Jubiläumsfest der Hohenfelser Feuerwehr ausfallen musste."

Einiges konnte Graf in seiner noch kurzen Amtszeit schon umsetzen und in die Wege leiten. Gefreut hat es ihn zum Beispiel, dass er das Bad in Großbissendorf trotz Corona wieder öffnen und dass zusammen mit den Jugendbeauftragten ein kleines Ferienprogramm für die Kinder aufgelegt werden konnte. Ferner habe es vielversprechende Gespräche zum Erhalt einer Erddeponie im Gemeindebereich sowie zur Schaffung einer Tagespflegeeinrichtung im Bereich des BRK-Hauses gegeben und die Beschilderung der Radwege sei verbessert worden. Positiv habe sich die Planung für den kommunalen Wohnungsbau am Schießstättweg gestaltet. "Besonders freut es mich, dass wir in dieses Projekt eine Wohngemeinschaft integrieren können."

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Zu seinen Zukunftszielen zählt der Bürgermeister außerdem die Umsetzung von Straßenbau- und Infrastrukturmaßnahmen im gesamten Gemeindegebiet, den weiteren Ausbau des Radwegenetzes, Investitionen in den Bauhof und die Kläranlage, die Schaffung von Wohnbauland und letztendlich die Daseinsvorsorge für die Bürger.

Und nicht unerwähnt lassen wollte Graf zum Schluss des Gesprächs die Situation auf dem Truppenübungsplatz. Unzählige Anfragen, Interviews, Telefonate und Videokonferenzen habe es hier mit Blick auf die Pläne von US Präsident Trump schon gegeben. So wie es sich darstelle, sei Hohenfels vom Truppenabzug nicht betroffen, "aber wir werden die Angelegenheit sehr aufmerksam verfolgen und genau beobachten, ob es Auswirkungen hat."

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