Mit «Couchsurfing» den Bekanntenkreis stark erweitert

20.6.2009, 00:00 Uhr
Mit «Couchsurfing» den Bekanntenkreis stark erweitert

© privat

«Nach unseren Trip nach Lunenburg ging es erst mal wieder in die Arbeit. Das Wetter wurde merklich besser und Kanada zeigte sich so langsam auch von seiner schönen Seite. Im Laufe von eineinhalb Wochen wurde alles grün. Einfach herrlich. Nach meiner Arbeitswoche planten wir für das Wochenende einen Ausflug an den Larencebeach. Dieser Strand ist mehr ein Sumpfgebiet mit vielen Vögeln.

Am Abend stand ein Besuch im «Commens» an, das ist ein großer Park für Sportaktivitäten. Meine Freunde wollten «Ultimate Frispi» spielen. Ich hatte es zuvor noch nie gespielt. Es macht total Spaß. Es ist ein Mix aus Handball und Basketball mit einem Frispi. Wird aber nach einiger Zeit sehr anstrengend, gerade wenn man keine Kondition hat.  

In Nordamerika sind die Eishockey Play-offs gerade in. Da Hockey nun mal Volkssport Nummer eins hier in Kanada ist, wird man fast immer zu irgendwelchen Hockeyabenden eingeladen, wo es Chips und Bier gibt und natürlich jeder der beste Trainer und Spieler ist. Das erinnert mich schon sehr an Deutschland, nur dass es hier Hockey statt Fußball ist.

Nach einem relaxten Sonntag, wartete am Montag wieder die Arbeit. Wir bekamen eine neue Kollegin und zwar aus der Schweiz. Sie bleibt über dem Sommer hier. Normalerweise arbeitet sie für ein Schweizer Reisebüro. Meine Chefin brachte mir außerdem Bananenbrot mit. Das ist so lecker, das muss man einfach mal gegessen haben.

Zuhause konnte ich meine Mitbewohner von «Couchsurfing» überzeugen. Seitdem ist unser zuhause fast zu einem Hostel geworden. Wir haben fast jede Woche ein bis zwei Leute für ein paar Tage auf unserer Couch zu Gast. Meine Mitbewohner sind total begeistert davon und können es gar nicht mehr erwarten, bis die nächsten Besucher kommen. Auf diese Art haben wir bis jetzt schon viele Reisende kennengelernt. Die meisten kommen natürlich aus Deutschland. Einer der coolsten war Adam. Der ist Australier und reist seit fünf Jahren durch die Welt. Er hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und war schon an so vielen Plätzen dieser Erde. So etwas würde ich auch gern machen für die nächsten Jahren. Naja, wer weiß...

Stefan und Alex aus der Nähe von Passau waren auch richtig cool. Die beiden haben «Couchsurfing» das erste Mal ausprobiert und brachten mir gleich hochprozentige Grüße aus Deutschland mit. Am Abend waren wir dann mit den beiden auf einer Jam Night. In Halifax ist das so eine Tradition. Da in der Stadt sehr viele Künstler leben, haben die vor ein paar Jahren eine Jam Night eingeführt und so treffen sich an jedem zweiten Montag alle möglichen Leute bei einem Haus, das von den aktiven Künstlern gerade ausgewählt wurde und machen zusammen Musik. Unsere Gäste waren voll begeistert davon.

Am nächsten Abend ging es ins King’s College. Dort wurde eine Party gegeben, da an diesem Tag Wahlen waren. Es gewann die New Democratic Party, die unserer SPD entspricht. Das war auch schon die dritte Wahl in den letzten Jahren, da die Koalitionen immer wegen Kleinigkeiten auseinander brechen. Es gab zusätzlich noch Freibier.

Am Wochenende hatten wir dann einen Ausflug nach Cape Breton geplant. Cape Breton ist eines der sieben Wunder von Kanada und auf jeden Fall eine Reise wert. Aber dazu mehr das nächste mal. NICOLAI RUPPERT