Mühlstraße: Kein Radweg und Tempo 20

28.3.2020, 08:44 Uhr
Mühlstraße: Kein Radweg und Tempo 20

© Foto: Wolfgang Fellner

Denn für die optimale Lösung ist die Mühlstraße zu schmal. Radwege wie in der Dammstraße sind nicht möglich, so die Planer. Deshalb wird die Mühlstraße entschleunigt zur Tempo 30-Zone. Vor den Schulen gilt sogar nur Tempo 20. Damit sich jeder daran hält, wird die Fahrbahn dort gepflastert und auf das Gehwegniveau angehoben. Poller sollen verhindern, dass die Elterntaxis dort halten.

Die Fahrbahn wird etwas schmaler als jetzt, es gibt keine Parkplätze mehr, und zusätzliche Bäume gestalten den Straßenraum. Die Kreuzung an der Seelstraße wird für die Busse aufgeweitet. Das Büro R+T hatte den Entwurf bereits bei einem Runden Tisch und im Bausenat vorgestellt. Der Stadtrat gab ihm bei fünf Gegenstimmen sein Plazet.

Plankermann fordert durchgehend Tempo 20

"Was ist mit dem Bürgerbegehren, müssen rechtliche Fragen beachtet werden?", fragte Helga Hoerkens (FDP). "Es gibt nur eine Unterschriftensammlung", antwortete OB Thumann. Erst falls die notwendige Anzahl Unterschriften erreicht ist, diese im Rathaus abgegeben, geprüft und schließlich vom Stadtrat als rechtmäßig beschlossen werde, gäbe es ein Bürgerbegehren.

Ferdinand Ernst (CSU) schlug vor, den geplanten Versorgungsweg oberhalb des Schlossbads für Radler freizugeben. Das würde die Situation entzerren.

Sigrid Steinbauer-Erler (Grüne) plädierte für eine "echte Fahrradstraße". Auch Werner Thumann (CSU) sprach sich dafür aus. Ursula Plankermann (SPD) forderte durchgehend "Tempo 20". "Den Mut sollten wir aufbringen – zum Schutz der Kinder."

"Wir brauchen Tempo 30 im Kreuzungsbereich, um dort die Ampel zu behalten", entgegnete der OB. Wen die fort sei, kämen die Busse kaum noch aus der Seelstraße. Außerdem sei die Mühlstraße außerhalb der problematischen halben Stunde am Morgen und am Mittag eine wichtige Erschließungsstraße für die angrenzenden Wohngebiete.

Johann Georg Gloßner (Flitz) forderte einen Test mit mobilen Hindernissen, ob das Konzept überhaupt funktionieren kann. Er halte Shared Space für die sinnvollste Lösung. "Die Verkehrsteilnehmer lernen, was Rücksicht bedeutet, nicht nur dort, sondern in der ganzen Stadt." Ein entsprechender Antrag von Flitz fand aber nur seine Stimme.

Projekte für die Kulturhauptstadt

Falls Nürnberg die europäische Kulturhauptstadt Europas 2025 wird, ist Neumarkt mit Projekten für rund 200 000 Euro dabei. Die Stadt hat zugesagt, sich pro Jahr der Vorbereitungs- und Durchführungsphase mit jeweils einem Euro je Einwohner Neumarkts zu beteiligen.

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