Muntere Abrechnungen beim Starkbierfest der Feuerwehr Pilsach

8.3.2015, 11:54 Uhr
Muntere Abrechnungen beim Starkbierfest der  Feuerwehr Pilsach

© Maria Krauß

Eröffnet wurde das Jubiläums-Starkbierfest im Feuerwehrhaus in Pilsach traditionell von Bürgermeister Adolf Wolf mit dem Anstich des Fasses, wobei es mit zwei geübten Schlägen schon hieß „O Zapft is“.

Der stellvertretende Vorsitzende Thomas Mikulasch präsentierte kurz darauf die fünf „besten“ Anwärter aus der Jugendfeuerwehr, die man auf einen dreiwöchigen Intensivkurs geschickt hatte, mit Training und Übungen an sieben Tagen die Woche und 16 Stunden am Tag. Nun sollten sie ihr Können vor versammelter Mannschaft zeigen, um vor allem beim Gemeinderat Eindruck zu schinden und sie zu einer Spende für eine neue Ausstattung zu bewegen. Doch was immer auch die Anwärter hätten lernen sollen, hatte wenig mit dem eigentlichen Feuerwehrwesen zu tun. Mikulasch schien der Verzweiflung nahe, als die fünf auf einmal zu „YMCA“ mitsamt Choreographie tanzten oder zu „I'm to sexy“ anfingen zu strippen. Als die Anwärter schließlich einen Löschaufbau vorführen sollten und lieber sich selbst in die Schläuche einwickelten, blieb dem stellvertretenden Vorstand nur noch zu fragen, wo denn das Bier für die Anwärter bleibe, gerichtet an Bürgermeister Adolf Wolf.

Ebenso für Schmunzler, Lacher und Schenkelklopfer sorgte Musikant Richard Atzmannsdorfer, der mit seiner Gruppe „Schei Wampad Schlampad“ auch für die musikalische Umrahmung des Abends im Feuerwehrhaus sorgte.

Besonders traurig zeigte sich „Atze“ über die Tatsache, dass er in diesem Jahr nichts über den Bürgermeister zu berichten habe. Dies läge entweder daran, dass der Bürgermeister nichts falsch gemacht habe, oder dass er gar nichts gemacht habe. Doch noch etwas lag dem Musikanten auf der Seele, der Abschied von Alois Kölbl als Bruder Barnabas. „Leit i hob a Problem, weil I bin bis etz scheina wei da Barnabas gwen“ - mit Bruder Matthias könne er nicht mithalten.

Alleine am Friedhof

Weiter berichtete er von einem Gemeindemitglied, dass sich im Datum geirrt hatte. „Ging in die Kirche ganz alleine, d'Beerdigung is morgen, heute keine“. Doch wo man schon mal unterwegs war, dachte sich der Mann und ging gleich auf einen „Leichentrunk“ ins Wirthaus.

Nicht ganz funktioniert hatte die Navigation bei einer Wanderung der Soldaten- und Kriegerkameradschaft. Denn „nach zehn Minuten taten sie sich schwer, weil das Handy hatte keinen Akku mehr“, berichtete Atzmannsdorfer.

Bei seiner Premiere zollte Bruder Matthias seinem Vorgänger Alois Kölbl alias Bruder Barnabas Respekt und präsentierte einige „Verschwörungstheorien“, wieso der denn seinen Abschied genommen hatte. Einige vermuteten, dass Kölbl schmolle, weil er nicht mehr zweiter Bürgermeister ist, andere behaupteten er sei zu beschäftigt mit dem putzen seiner Bürgermedaille. Die einleuchtendste Theorie sei für Bruder Matthias allerdings, dass Alois Kölbl versuche, einen Konkurrenzverein zum örtlichen Obst- und Gartenbauverein aufzubauen. Denn in dessen Garten sei so ziemlich alles an Gemüse und Obst zu finden und dann auch noch in so großer Anzahl, dass damit wohl das ganze Dorf durchgebracht werden könne.

Bruder Matthias wunderte sich, dass es nach der letzten Wahl auf einmal drei Bürgermeister für die Gemeinde gab. „Was ist der Unterschied zwischen einer Hundshütte und drei Bürgermeistern? Die Hundshütte ist für den Hund und die drei Bürgermeister für die Katz.“ Matthias schlug auch vor, im neuen Feuerwehrauto die 1000 Liter Wasser durch 1000 Liter Bier zu ersetzen, wobei noch die Frage zu klären galt, ob Bürgermeister Adolf Wolf das Bier ebenso wie das neue Feuerwehrauto zahle.

Der Casanova der Feuerwehr

„Der böse Wolf“ sei auf jeden Fall immer sehr aktiv, wenn es darum gehe, dass in der Gemeinde das „Mülltrennungsgesetz“ eingehalten werde. Neben dem traditionellen „Rama Dama“ ermahne er auch immer wieder Arbeiter in der Gemeinde zu umweltbewussten Verhalten. Auch berichtete Bruder Matthias vom „Casanova der Pilsacher Feuerwehr“, der sich am Volksfest Hals über Kopf verliebt habe und sich mit seiner Herzensdame im Gasthof Knörr in Berg eingemietet hatte. Doch nachdem der Casanova im Zimmer Spezi auf das Bärenfell geschüttet und den Duschvorhang kaputt gemacht habe, sei die Romantik schnell verflogen gewesen.

Mädchen suchen das Weite

Die Büsara Budn hatte sich auf ihrem letzten Campingausflug mit zwei „bildsauberen“ Damen angefreundet. Doch als die Mädels – Fans des 1.FC Nürnberg und der Spvgg Greuther Fürth – feststellten, dass in der Runde nur Fans des FC Bayern München und von 1860 München zu finden waren, hätten diese ganz schnell das Weite gesucht.

Wie Bruder Matthias verriet, sucht der Pilsacher Männerchor aktuell eine neue Leitung. Gerüchteweise solle es ein „junge und hübsche“ Dame werden. Dies hätte den Vorteil, dass man bei der Nachwuchswerbung etwas zum vorzeigen hätten, würde allerdings auch bedeuten, dass das Herzinfarktrisiko bei der älteren Sängergeneration rapide steigen würde.

Als Abschluss ehrten Vorstand Peter Simson und Kommandant Thomas Betz im Namen der Freiwilligen Feuerwehr Pilsach Alois Kölbl für 14 Jahre als Bruder Barnabas, die er in „unnachamlicher Weise“ präsentiert hatte. Zum Abschied bekam Kölbl einen gravierten Steinkrug und eine „Barnabas-Figur“ geschenkt.

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