Nach dem Astra-Zeneca-Stopp: So geht es in Neumarkt weiter

17.3.2021, 10:38 Uhr
Nach dem Astra-Zeneca-Stopp: So geht es in Neumarkt weiter

© Foto: Günter Distler

 

Nach dem Astra-Zeneca-Stopp: So geht es in Neumarkt weiter

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"Wir haben das Impfen mit Astrazeneca ausgesetzt", erklärt Landrats-amt-Sprecher Michael Gottschalk auf Nachfrage. Damit kommt der Landkreis der Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts nach, das weitere Untersuchungen für notwendig erachtet, nachdem es wiederholt Meldungen von Hirnvenen-Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Astrazeneca-Impfung gegeben hatte.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) werde entscheiden, ob und wann es weitergeht, so Gottschalk weiter. Das passiert zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, denn zu Wochenbeginn sollten in Dietfurt und Loderbach weitere Impfzentren den Betrieb aufnehmen. "Das ist sehr ärgerlich", findet Gottschalk.

Die Öffnung wird verschoben, ebenso die vereinbarten Termine in Schulen und Kindertagesstätten. Wann es weitergeht? "Hoffentlich Ende der Woche", gibt sich Michael Gottschalk optimistisch. Die Vorbereitungen laufen jedenfalls weiter, so dass der Impfbetrieb schnell aufgenommen werden kann, sollte die EMA grünes Licht geben.

Landkreis Neumarkt informiert Betroffene

Wer bereits mit dem Präparat von Astrazeneca geimpft wurde oder einen Termin vereinbart hat, wird vom Landratsamt über das weitere Vorgehen informiert. Per Telefon oder E-Mail, je nachdem, wie die Anmeldung erfolgte. Wann den Betroffenen ein Ersatztermin angeboten wird, ist aktuell noch unklar.

Impflinge standen im Regen

Unabhängig vom Impfstopp von Astrazeneca werden die Impfungen mit den Stoffen von Biontech/Pfizer und Moderna fortgesetzt. Wöchentlich sind das rund 2000 Impfdosen, 1400 von Biontech, 600 von Moderna. Letzterer kommt im Klinikum zum Einsatz. Im zweiten Neumarkter Impfzentrum – in der ehemaligen Diskothek Nachtschicht in Loderbach – hätte das Präparat von Astrazeneca verwendet werden sollen.


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Nach dem Astra-Zeneca-Stopp: So geht es in Neumarkt weiter

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Im bestehenden Impfzentrum (Karl-Schiller-Straße 4, Berg) geht der Betrieb wie gewohnt weiter. Künftig auch wieder mit überdachtem Wartebereich. Denn vergangene Woche hatte ein Sturm die Überdachung umgefegt, weshalb die Impflinge längere Zeit im Regen standen. Gottschalk dazu: "Das war unglücklich, ich bitte die Betroffenen um Entschuldigung."

Nun stehe die Überdachung wieder, zudem sei ein Bauhofmitarbeiter vor Ort, der informiert, dass auch im warmen Auto gewartet werden dürfe. Gottschalk weist darauf hin: "Wer einen Termin hat, der kommt auch dran. Wer zu früh kommt, muss länger warten."

Erhöhtes Testaufkommen am Volksfestplatz

Lange Wartezeiten gab es am Montag auch am Testzentrum am Volksfestplatz. Während an normalen Tagen rund 200 Personen einen Coronatest wollen oder brauchen, waren es am Montag über 400, bestätigt Michael Gottschalk.

Einerseits sei eine erhöhte Nachfrage nach dem Wochenende normal, andererseits haben mehrere Corona-Verdachtsfälle im Landkreis Neumarkt zu dieser hohen Zahl geführt.

In drei Kindergärten in Pilsach, Postbauer-Heng und Neumarkt sowie drei Schulen in Postbauer-Heng, Parsberg und Lauterhofen sind Gruppen und Klassen vorsichtshalber in Quarantäne geschickt worden.

Künftig könnte langes Warten der Vergangenheit angehören. Hoffentlich, weil wärmeres Wetter dem Virus das Leben schwer macht. Mit Sicherheit aber, sobald ab April eine weitere "Teststrecke" am Volksfestplatz eingerichtet ist. Bis zu 2000 Schnelltests könnten – sofern die Hardware bis dahin vorrätig ist – pro Tag durchgeführt werden, versichert Gottschalk. Bei einem positiven Befund wäre es für Betroffene ein Katzensprung zum PCR-Test gleich nebenan.

 

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