Nach Dreikönig geht's bei der Caritas rund

21.12.2014, 10:34 Uhr
Nach Dreikönig geht's bei der Caritas rund

© Foto: privat

Herr Schinner, wie stressig ist denn die Adventszeit für die Mitarbeiter der Kleiderkammer?

Bernhard Schinner: Die Zeit vor Weihnachten ist nicht wesentlich geschäftiger als sonst auch, die Leute sind mit Vorbereitungen für das Fest beschäftigt. Nach den Feiertagen gehen wir davon aus, einiges zu bekommen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Leute Zeit brauchen, um auszusortieren: Deswegen merken wir auch immer stark, wenn Ferien sind. Außerdem bekommen sie über die Weihnachtstage neue Stücke geschenkt, für die sie Platz im Schrank brauchen.

Welche Stücke braucht die Caritas derzeit besonders?

Schinner: Kinderkleidung wird immer gebraucht. Gefragt sind so genannte Heimtextilien wie Bettwäsche oder Handtücher, die häufig als Putzlappen oder ähnliches weiterverwendet und daher nicht abgegeben werden. Auch brauchen wir eher Kleidung für kleine und schmächtige Herren. Sakkos, Trachtenmode, Pelze oder teure Anzüge sind hingegen weniger etwas für unser Klientel. Die Kleidung muss gebrauchsfertig – also zeitgemäß, sauber und intakt sein. Wir arbeiten mit nur drei Teilzeitkräften.

Nimmt die Not gemeinhin zu?

Schinner: Die Kleiderkammer, übrigens die größte der Diözese Eichstätt, ist ein anschauliches Beispiel für die soziale Schere, die immer mehr klafft: Wir haben immer mehr Abgaben und gleichzeitig immer mehr Bedürftige.

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