Neujahr — nur mit Sonnenbad und Pistengaudi

29.12.2012, 13:00 Uhr
Neujahr — nur mit Sonnenbad und Pistengaudi

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Abergläubische Menschen legen sich über Silvester Reiskörner in den Geldbeutel, tragen rote Unterwäsche, wedeln mit Räucherstäbchen durch die ganze Wohnung, um böse Dämonen zu vertreiben, oder hängen gewaschene Wäsche nur versteckt zum Trocknen auf.

Ein Quäntchen Aberglaube hat zwar noch keinem geschadet, aber die meisten unter uns wollen es sich zum Start ins neue Jahr richtig gut gehen lassen – mit Silvesterkrachern und einer launigen Party. Besonnene Menschen ziehen es vielleicht vor, sich mal ein bisschen Ruhe zu gönnen oder sich ellenlange Vorsätze fürs neue Jahr auszudenken.

Ab in den Süden

Und wieder andere lassen den Stress zu Hause, wollen einfach raus aus dem Alltagstrott und fahren in den Urlaub. Gerade warme Regionen sind, weil es hier in Deutschland derzeit kalt und windig ist, gern gebuchte Urlaubsziele, darüber sind sich die Mitarbeiter in den Reisebüros einig. Denn das Rote Meer beispielsweise lockt mit einer Temperatur von mindestens 20 Grad Celsius. „Die Menschen zieht es ins Warme“, sagt Anja Lehner, die Inhaberin des Reisebüros „Die Urlaubsinsel“ in Postbauer-Heng.

Besonders beliebt seien wie immer die Kanaren, Ägypten und die Karibik, weiß auch Frederic Schmeißner, Auszubildender beim TUI-Reisecenter in Neumarkt. Besonders über Silvester seien auch Städtereisen immer schnell ausgebucht, so zum Beispiel Hamburg, Wien oder Salzburg. „Doch eigentlich ist es ziemlich bunt durchgemischt“, so Schmeißner. „Manche wollen auch zum Skifahren nach Österreich.“

Wer noch immer über kurzfristigen Urlaubsplänen brütet, der sollte sich besser beeilen und auf viel Glück setzen. „Es fahren so viele Leute weg“, sagt Frederic Schmeißner. „Wir sind schon fast komplett ausgebucht.“

Wenig Hoffnung für Spätzünder

„Wir haben schon noch genug zu tun, so ist das nicht“, sagt Anja Lehner von der „Urlaubsinsel“. „Aber wenn jetzt noch jemand über Silvester wegfahren will, sieht das sehr schlecht für ihn aus. Es kommt auch immer auf die Situation an, es muss dem Kunden ja gefallen. Ich kann jedes Mal nur hoffen und suchen, wenn so ein Spätzünder kurzfristig bei uns vorbeischaut“, schiebt sie lachend hinterher.

Lehner selbst würde gern nach Thailand oder Bali fliegen, weil es da so schön warm ist. „Wenn denn noch was frei wäre“, fügt sie scherzhaft an.

Auch die Busreisen, die das Reisebüro Steidl aus Sengenthal anbietet, sind bis auf den letzten Platz ausgebucht. 22 Busse schickt der Reiseveranstalter über den Jahreswechsel in die nähere Welt. „Sehr viele Kunden wollen nach Italien, an den Gardasee oder in die Toskana“, weiß Geschäftsführerin Martha Brandl. Aber auch geführte Reisen oder Städtereisen ins britische London, Kroatien oder Schweden seien beliebt. „Erst im Frühjahr, wenn die Nächsten wegwollen, sieht es dann wieder besser aus“, muss sie mitteilen.

„Gerade Ferienhäuser und Hütten werden meistens schon mindestens ein bis eineinhalb Jahre vorher gebucht“, berichtet Ilona Discher von Merz Reisen in Neumarkt. Gerade Paare oder Freundeskreise logierten sich ein, um gemeinsam ein paar schöne Tage und den Jahreswechsel zu erleben. Sehr Kurzentschlossenen würde die Reiseverkehrskauffrau daher raten, „einfach nach Ägypten zu fliegen“.

Dafür müssen die Reiselustigen allerdings flexibel sein. „Für die Abflughäfen Nürnberg und München sieht es mau aus“, stellt Discher nach Blick in den PC fest. Auch preislich liegen die Spontanreisen deutlich höher. Für ein Vier-Sterne-Ressort am Roten Meer müssten Fernwehleidende rund 1000 Euro berappen, denn allein ein so kurzfristiger Flug ist kostspielig. „Um Einiges günstiger wird es ab dem 3. oder 4. Januar – da gibt es etwas Schönes um 600 Euro.“

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