Neumarkt: Mit dem Sauger gegen Gifthärchen

9.7.2020, 06:30 Uhr
Neumarkt: Mit dem Sauger gegen Gifthärchen

© Wolfgang Fellner

Damals war das kein Problem. Doch seit etwa 20 Jahren breitet sich der Eichenprozessionsspinner dort aus; ein Schmetterling, dessen Raupe kurze, für den Menschen gefährliche Brennhaare besitzt. Die Reaktionen reichen von heftigem Juckreiz bis Bronchitis oder Asthma. Mitte Juni ziehen sich die älteren Raupen tagsüber zur Häutung in mit Kot und alten Larvenhäuten gefüllte und bis zu einem Meter lange Gespinstnester zurück. Ende Juni verpuppen sie sich in Kokons, einen Monat später schlüpfen die Schmetterlinge.

Jetzt ist also die beste Zeit, die Schädlinge zu bekämpfen. Denn wer nicht ausfliegt, kann auch keine Eier legen, aus denen im kommenden Jahr neue gefährliche Raupen schlüpfen. In den vergangenen sechs Wochen waren zwei Männer vom Neumarkter Bauhof einzig damit befasst, die Nester mit einem Sauger zu entfernen.

Die Zahl der Nester sei heuer eher etwas mehr als in den vergangenen Jahren, sagt Franz Janka, Sprecher der Stadtverwaltung. Doch die Zahl der Raupen in den einzelnen Nestern sei geringer. "Sie sind nur noch so groß wie ein Handball, während sie früher die Größe eines Medizinballs erreichten."

Entlang des Alten Kanals in Richtung Berg bekämpft die Firma Hölzl Landschaftspflege im Auftrag des Wasserwirtschaftsamts den Eichenpozessionsspinner. Ihr Eindruck: Wo vergangenes Jahr abgesaugt wurde, sind heuer weniger Nester. An anderen Stellen hat sich der Schädling dafür stärker festgesetzt.

Was tun, wenn man ein Nest des Eichenprozessionsspinners entdeckt? Auf gar keinen Fall selbst Hand anlegen. Wenn sich das Nest im eigenen Garten befindet, muss eine Fachfirma beauftragt werden. Ist es auf öffentlichem Grund, ruft man den Bauhof an, Tel. (0 91 81) 2 63 80.

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