Neumarkter Haushalt erklimmt neuen Gipfel

21.3.2019, 11:00 Uhr
Neumarkter Haushalt erklimmt neuen Gipfel

© André De Geare

Die Sonne scheint ins Büro des Oberbürgermeisters, wirft ein Schlaglicht auf den dicken Wälzer mit dem Titel "Haushaltsplan 2019". Wie passend: Mit einem Gesamtvolumen von 155,4 Millionen Euro wächst der städtische Etat im Vergleich zum Vorjahr um weitere 15 Millionen Euro.

Am heutigen Donnerstag wird der Neumarkter Stadtrat dem Rekord-Haushalt seinen Segen geben. Der sei ein denkwürdiger, schwärmt OB Thomas Thumann. Bei der Investitionsquote, den Steuereinnahmen und und und, überall bayerische Spitzenwerte. Und dennoch fließen wieder über 13 Millionen Euro in den Vermögenshaushalt, das 25-Fache der gesetzlichen Mindestzuführung. Thumann: "Ich bin überzeugt: Uns in Neumarkt wird es nie besser gehen."

Es ist ein Traum: Die Kreisumlage wird von 38 auf 36 Prozent sinken. "Da sparen wir uns eine knappe Million", sagt der OB. Und eben erst seien die Schlüsselzuweisungen für 2019 eingegangen: weitere 4,5 Millionen Euro für den Stadtsäckel, eine Million mehr als im Vorjahr. Vor allem dank weiterhin sprudelnder Einnahmen aus Grund- und Gewerbesteuer kann die Stadt ihre zuletzt schon hohen Investitionen noch einmal toppen (55 Millionen Euro). Allein für das größte Projekt des Jahres, das Schlossbad, wurden 13 Millionen eingepreist.

Zwar rechnet die Kämmerei offiziell damit, dass die Stadt ihr Sparschwein, das zum Jahreswechsel mit 84,7 Millionen Euro traditionell gut gefüllt war, heuer um 25 Millionen Euro erleichtern muss.

Verwaltung am Anschlag

Doch Stadtkämmerer Josef Graf weiß aus der Erfahrung der Vorjahre: Der tatsächliche Eingriff dürfte um gut zwei Drittel niedriger ausfallen.

Nicht alles im 550 Seiten starken Haushaltsplan wird auch so kommen. Vor allem weil der Stadtverwaltung dazu die "Manpower" fehlt. Obwohl am Anschlag, müsse sie die Taktzahl weiter erhöhen – Graf kommt da ein Galeere in den Sinn. 16 Millionen Euro gibt die Stadt in diesem Jahr für ihr Personal aus. Und sucht händeringend weitere Mitarbeiter.

Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt aktuell bei 91 Euro, was ein Zehntel des Landesdurchschnitts ist. Ohne das zinslose Darlehen des Freistaats für die städtischen Wohnungen am Deininger Weg wäre der Betrag noch weit niedriger, sagt Kämmerei-Leiter Raimund Tischner.

Was die Neumarkter gerne hören werden: Gebührenanhebungen sind für 2019 nicht geplant; die Straßenreinigung wird in den nächsten vier Jahren sogar billiger.

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