Neumarkter Konzertfreunde boten ein hochklassiges Trio

29.1.2015, 20:30 Uhr
Neumarkter Konzertfreunde boten ein hochklassiges Trio

© F.: Etzold

Mitsuko Uchida, die britische Pianistin japanischer Herkunft, kennt den Reitstadel bereits von Plattenaufnahmen. Diesmal also mit Publikum. Sie spielte zuerst alleine Wolfgang Amadeus Mozarts Adagio in h-Moll. Die wunderbare Introduktion durchbrach die gespannte Stille, als vereinzelte, glasklare Töne mit ihrer leisen Kraft durch den Saal wogten. Das ganze Werk blieb verhalten und ruhig und endete nach einem stückumspannenden Bogen ebenso schlicht, wie es begonnen hatte. Die 66-Jährige spielte das Werk mit wenig erkennbaren emotionalen Regungen. Dies hätte auch nicht gepasst, sie trug stattdessen durchgehend ein gütiges Lächeln auf den Lippen, so als ob sie Mozarts Beweggründe für dieses Stück genau gekannt hätte.

Für Mozarts Klaviertrio betraten dann die Geigerin Veronika Eberle und die Cellistin Marie-Elisabeth Hecker die Bühne, welche beide in ihren jungen Jahren schon international anerkannte Solisten sind. Mozarts Klaviertrio KV 542 bildete einen starken Gegensatz zum Vorhergehenden. Kindisch verspielt tröpfelte der erste Satz dahin, mit nur leichten Anflügen von Dramatik. Später wurde die Musik insgesamt strenger, lockerte jedoch im von fragmenthaftem Wechselspiel dominierten Schluss wieder die Zügel. Die drei Instrumentalisten harmonierten und interagierten exakt miteinander und hatten immer ein Lächeln füreinander übrig.

Die Rollen im Stück wechselten ununterbrochen, zwischen Orgelpunkt und virtuosen Läufen war alles vorhanden und gerecht verteilt. Schuberts Klaviertrio op. 99 überraschte mit einer für den Komponisten ungewöhnlichen Leichtigkeit und Frohsinn.

Ein erhabenes Hauptthema bettete sich ein in bewegte Dynamik und einen pompösen Schluss, einzig im zweiten Satz wurde etwas Wehmut erkennbar, auch in den Gesichtern der Musikerinnen.

Der dritte Satz war neben dem lyrischen Mittelteil mit seiner rhythmischen Aufmachung schon fast besessen vom Gedanken an das Finale, was im letzten Satz endlich geschehen durfte.

Die perfekte Darbietung der drei Damen fand großen Anklang beim Publikum im voll besetzten Reitstadel. Nach langem, frenetischem Applaus spielte Mitsuko Uchido noch ein kurzes Stücklein am Klavier und entließ damit die Besucher zufrieden in die Nacht.

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