Neumarkter Repair-Café gibt Kunden Hilfe zur Selbsthilfe

12.9.2018, 17:49 Uhr
Neumarkter Repair-Café gibt Kunden Hilfe zur Selbsthilfe

© Foto: Helmut Sturm

In Neumarkt leitet das Projekt Gudrun Werzinger im G 6. Die Freiwilligen-Agentur (FAN) im Bürgerhaus hatte sich der Idee vor einiger Zeit angenommen.

Neben dem G 6 beteiligen sich inzwischen die Maximilian Kolbe Schule (FOS/BOS) und die Christliche Arbeiterhilfe (CAH). Jeden zweiten Montag im Monat können Besucher im Repair-Café von 17 bis 20 Uhr ihre kaputten Gegenstände vorbeibringen.

Die Erfolgsquote liegt bei 50 Prozent. Schwierig wird‘s vor allen Dingen bei Kaffeemaschinen der preiswerteren Art, die alle so stark verschweißt sind, dass man kaum ans Innenleben herankommt.

Unterstützung ist gewiss

"Wir sind aber kein kostenloser Werkstattservice", betont Gudrun Werzinger. Vielmehr steuert ihr Team die Fachkenntnis und das Werkzeug bei, sodass die Kunden zur Eigenreparatur motiviert werden. "Die Menschen sollen wieder ein Gefühl fürs Selbermachen bekommen", wünscht sich Werzinger, während hinter ihr gewerkelt wird.

Das Reparatur-Team selbst deckt sämtliche Altersklassen ab: Angehende Technik der FOS/BOS, die dort einen Grundkurs "Reparatur" belegt haben bis hin zu zahlreichen Rentnern und Pensionären, die im Repair-Café eine neue Aufgabe gefunden haben.

Spende zur Kostendeckung

Um wenigstens kostendeckend arbeiten zu können, erwartet ihr Team eine faire Spende für den Aufwand. Aus dem G 6 ausgegliedert ist übrigens die Fahrrad-Werkstatt: Jeden zweiten Mittwoch im Monat können defekte Zweiräder in den Räumen der CAH gemeinsam wieder hergerichtet werden.

Egal, ob Fahrrad, Lampe, Kaffeemaschine oder CD-Player, wichtiges Zubehör ist unbedingt mitzubringen, bittet die Projektleiterin: "Wie sollen wir einen Plattenspieler reparieren und wissen, ob es geklappt hat,, wenn keine Schallplatte dabei ist?" Die Kunden des Neumarkter Repair-Cafés beim jüngsten Öffnungstag am Montag waren durch die Bank begeistert.

Sie haben ihren Geldbeutel geschont, der Umwelt weiteren Elektroschrott erspart und selbst etwas gelernt – oder wie es Physiker Harald Lesch formuliert, "eine Anleitung zum vernünftigen Handeln."

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