Ungeeignete OP-Masken wurden teilweise ausgegeben

Neumarkter Unternehmer kassierten rund neun Millionen Euro

23.7.2021, 12:00 Uhr
In der ersten Phase der Pandemie wurde dringend Schutzmasken für Seniorenheime, medizinische Einrichtungen und dergleichen benötigt.

© Foto: Stefan Blank In der ersten Phase der Pandemie wurde dringend Schutzmasken für Seniorenheime, medizinische Einrichtungen und dergleichen benötigt.

Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor. Demnach hatte die Behörde die Masken im April 2020 für rund neun Millionen Euro von dem Unternehmen gekauft. Beide Geschäftsführer sitzen weiterhin in Untersuchungshaft.

Das LGL hatte die Masken an die Kreisverwaltungsbehörden weitergegeben. „Es ist davon auszugehen, dass ein Teil der Masken, als diese noch als verwendbar galten, von den Kreisverwaltungsbehörden an Bedarfsträger ausgeliefert und dort aufgrund des großen Bedarfs während der ersten pandemischen Welle und des zusammengebrochenen Marktes für Schutzmasken verbraucht wurde“, erklärte die Landesbehörde.

Die Masken waren im April und Anfang Mai 2020 ausgeliefert worden. Erste Hinweise auf potenzielle Unstimmigkeiten gab es bereits Anfang Mai. Daraufhin hat das LGL „umgehend“ ein Gutachten in Auftrag gegeben. „Nachdem hinreichende Informationen vorlagen, wurde die Sperrung des Produktes und ein Rückruf initiiert." Was mit den Masken passierte, die die Städte und Landkreise zum Zeitpunkt des Rückrufs noch nicht ausgegeben hatten, darüber hat das LGL keine Informationen.

Dass es bis zum Juni 2021 dauerte, ehe die beiden Beschuldigten festgenommen und deren Geschäftsräume durchsucht wurden, habe an den umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth gelegen, erklärte deren stellvertretender Pressesprecher Daniel Hader. Galt es doch, die Hintergründe des mutmaßlichen Betrugs aufzuklären, die bis zum Maskenhersteller in China reichen.

Zudem war die Anzeige erst im September 2020 beim Landeskriminalamt eingegangen. Zunächst führte die Staatsanwaltschaft München I die Ermittlungen, die dann im November an die Kollegen in Nürnberg weitergereicht wurden.

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