Lieferengpässe und Preissteigerungen am Bau

Neumarkts Schlossbad wird teurer und öffnet erst im Oktober

21.6.2021, 10:00 Uhr
Das Neumarkter Schlossbad befindet sich in der Zielgeraden, doch ausgerechnet dort stellt die die Corona-Pandemie und ihre internationalen Folgen den Stadtwerken ein Bein. 

© Fritz-Wolfgang Etzold, NNZ Das Neumarkter Schlossbad befindet sich in der Zielgeraden, doch ausgerechnet dort stellt die die Corona-Pandemie und ihre internationalen Folgen den Stadtwerken ein Bein. 

" Materialknappheit und Rohstoffmangel ist ein sich seit März 2021 weiter verschärfendes Thema, dass uns nahezu täglich begegnet", sagen die Stadtwerke Neumarkt auf NN-Anfrage. Im März hatte Stadtwerke-Chef Dominique Kinzkofer sich noch zuversichtlich gezeigt, dass Bad werde zum Ende der Sommerferien, etwa Mitte September in Betrieb gehen.

Ein fließender Übergang von der Freibad- zur Hallenbadsaison sei möglich, sagte der Stadtwerke-Chef damals. Allerdings mit einer Einschränkung: "In dieser Bau-Phase hängt alles davon ab, wie die Gewerke ineinander greifen."

Nun hat die Corona-Pandemie und ihre Internationalen Folgen den Stadtwerken einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Der geplante Eröffnungstermin wird sich voraussichtlich um vier Wochen in den Oktober verschieben. Das liegt an Personalausfällen der ausführenden Baufirmen wegen der Coronapandemie. Dies hat insbesondere das Gewerk Fliesenarbeiten betroffen, was sich auf alle weiteren Gewerke ausgewirkt hat.

Dazu kommt: Die Lieferengpässe bescheren lange Wartezeiten und erhöhte Preise. "Wir merken, es herrscht ein weltweites Ringen um die Rohstoffe, Betriebe mit zurzeit randvollen Auftragsbüchern sind durch unterbrochene Lieferketten betroffen", so die SWN.

Fast jedes Gewerk ist betroffen

Die sprunghaft ansteigenden Preise erschweren besonders die Preiskalkulation. Mehr oder minder ist fast jedes Gewerk betroffen. So bekommen Ausführungsfirmen für die Preisermittlung von Lieferanten keine oder nur eine sehr kurze Preisbindung.

Im März hatte Kinzkofer noch gesagt, die Kosten befänden sich im Rahmen. Insgesamt 39 Millionen Euro ergab die Kostenschätzung von 2015. Bis zum Frühjahr 2021 war der Baukostenindex um 18 Prozent gestiegen. Am Ende hätte das Schlossbad also etwas über 46 Millionen Euro gekostet.

Mittlerweile mag man sich nicht mehr auf eine Summe festlegen. Zu kurz und heftig sind die Preisausschläge. "Inwieweit sich die aktuelle Preissteigerungen der letzten Monate auswirken, kann noch nicht beantwortet werden", heißt es aus der Ingolstädter Straße.

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