Noch wehrt sich das Tausendblatt erfolgreich

10.8.2014, 11:00 Uhr
Noch wehrt sich das Tausendblatt erfolgreich

© Helmut Fügl

Seit 2013 ist die enorme Algenplage am Ludwig-Donau-Main-
Kanal und hier vor allem im Berger Bereich erkannt. Fachgespräche beteiligter Behörden brachten das Ergebnis, Versuchsstrecken einzurichten.

Der Nordabschnitt des Gewässers wurde zur Tausendblatt-Bekämpfung in fünf Bereiche eingeteilt, in denen unterschiedliche Maßnahmen erprobt werden sollen. Das Projekt ist auf fünf Jahre ausgelegt.

Ausgenommen ist der Abschnitt von der Loderbacher Brücke bis zur Beckenhofüberfahrt bei Richtheim: In diesem Bereich wird nichts unternommen.

Dennoch: Das Tausendblatt breitet sich ungebremst aus. Die Pflanzen, so die Überlegung, sollen sich so Platz und Raum und Nährstoffe nehmen und sich selbst „vernichten“.

Auch im Abschnitt Beckenhofüberfahrt bis Heinrichsburgbrücke Berg wird fast nichts unternommen. Nur im Herbst soll eine einmalige Mahd durchgeführt werden. Dieser Bereich wird vom Fischereiverein Neumarkt zusätzlich vermehrt mit Rotfedern, Spiegel- und Graskarpfen besetzt. Diese gehören zu jenen Fischarten, welche ganz versessen auf zarte Knospen und junge Triebe von Wasserpflanzen sind.

Hier wurde zudem ein absolutes Angelverbot erlassen – doch der Appetit der Friedfische wurde offenbar überschätzt. Denn das Tausendblatt und seine Verwandtschaft vermehren sich wie nie zuvor.

Im Abschnitt von der Heinrichsburgbrücke, der Hausheimer Brücke bis zur Röthbrücke wurde Anfang Juni dieses Jahres dem Tausendblatt gezielt zu Leibe gerückt. Zwei Schneideboote einer Firma aus Oberbayern kamen zum Einsatz. Diese verwandelten den Kanal nach einem Tag harter Arbeit wieder in ein ansehnliches Erholungsgebiet. Die Flussmeisterstelle half mit und hatte jede Menge Gras, Algen und Tausendblatt zu beseitigen.

Die Herbstmahd soll zwischen September und Dezember folgen. Doch das Tausendblatt ist längst wieder da. Es wächst jetzt schon wieder prächtig und steht gerade noch knapp unter der Wasseroberfläche.

Bleibt noch der Abschnitt 5 ab der Röthbrücke bis zur Kettenbach-Überfahrt: Auch hier wuchert das Algenwachstum in Überfluss, ein hellgrün leuchtender Unkrautteppich. Hier soll ein großer Rechen das Wurzelwerk beseitigen.

Keine Zustimmung fand ein Vorschlag der Fischer: Einst wurde regelmäßig geschnitten, Streckenbereiche trocken gelegt und diese entschlammt.

Bergs Bürgermeister Helmut Himmler lässt indes nicht mehr locker: „Wir werden weiter darauf drängen, dass dieser nicht mehr tragbare Zustand am Ludwigskanal beseitigt wird. Hier ist unser größtes und schönstes Erholungsgebiet. Und das muss erhalten bleiben.“

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