OB-Kandidaten boten bösen Zungen Paroli

8.9.2017, 11:42 Uhr
OB-Kandidaten boten bösen Zungen Paroli

© Foto: André De Geare

Ein gelungener Beitrag für eine lebendige Demokratie, so das Fazit der beiden Moderatoren am Ende einer lebhaften, 100-minütigen Diskussionsrunde – und bei weitem unterhaltsamer als das Kanzlerduell Merkel vs. Schulz am Sonntag.

Sogar die gefürchteten "bösen Zungen" kamen an Mittwochabend zu Wort: Michael Husarek, der frühere Leiter der NN-Lokalredaktion und heutige Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten, konfrontierte die drei Bewerber mit (Vor-)Urteilen zu ihrer Person, die im Wahlvolk kursieren. Zur allgemeinen Heiterkeit der Zuschauer.

"Ein unheimlich netter Mann, aber der entscheidet nichts", werde da dem amtierenden Oberbürgermeister vorgeworfen. Thomas Thumann (UPW) konterte mit dem Hinweis auf "unheimlich viele, insbesondere Großprojekte", die in seiner zwölfjährigen Amtszeit und "nicht zu Zeiten der absoluten Mehrheit der CSU" umgesetzt wurden. Und das in einem "bunten Stadtparlament".

"Aus der Ecke sind wir raus"

"Ein notorischer Querulant, der immer dagegen ist": Flitz-Kandidat Dieter Ries ist dieses, "Sie sagen es richtig, Vorurteil" (O-Ton Ries), nicht ganz unbekannt. "Aber aus dieser Ecke sind wir mittlerweile raus", beteuerte er mit Verweis auf eine zuletzt gute Zusammenarbeit mit der CSU.

Deren Kandidat, erst seit dreieinhalb Jahren in der Politik, bekam das gängige Urteil über einen Newcomer an den Kopf geworden: Richard Graf sei unheimlich engagiert, habe aber "null Ahnung von der Kommunalpolitik und der Führung einer Verwaltung", gab Husarek die Bedenken der Straße wider. Der CSU-Herausforderer verstand das eher als Kompliment. Seine Meinung: Ein Quereinsteiger aus der Berufswelt "tut uns richtig gut". Der Abend begann mit einer Einführungsrunde, bei der die drei Nominierten ihr Wahlprogramm kurz vorstellten. Dem schloss sich eine Fragerunde an.

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